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Vor meinem Kauf hatte ich von dem Anspruch der Tabakdreher gehört, einige Kisten des kubanischen Goldes für den Eigenverbrauch mit nach Hause nehmen zu dürfen. Und genau solch eine Kiste hatte ich gehofft bei meinem kleinen "Deal" erstanden zu haben.
Doch bald wurde auch mir klar, daß nicht ganz Kuba in Zigarrenfabriken arbeitet, so dass nicht jeder kubanische Staatsbürger die feinen Zigarren zum Spottpreis verkaufen kann. Wie ich später gelernt habe, gibt es auch auf dem inoffiziellen Markt Preisgrenzen, werden diese unterschritten hat man es mit Sicherheit mit etwas "Selbstgemachten" zu tun. So war auch meine Kiste "Lanceros" zwar rauchbar, aber doch keine edle "Cohiba". Den meisten Fälschungen mangelt es an der besonderen Sorgfalt bezüglich der Herstellung und Verpackung, so dass geübte Augen und Nasen schnell mißtrauisch werden. Für den Laien gestaltet sich die Aufgabe schon schwieriger, denn neben Geruch und Farbe der Zigarre, sind Kiste, Trennblatt, Stempel und Steuermarke für die Beurteilung von Bedeutung. Manche Fälschungen sind so gut, daß der Unterschied zu den Echten verschwindend gering wird: Mein Trost, schließlich sind doch alle Havanas.
Nun hoffe ich, dass ihr beim Zigarrenkauf an der Straßenecke mehr Glück habt als ich. Vielleicht helfen euch meine Erfahrungen:
Das Zigarrendrehen ist eine wahre Kunst. Die Behandlung des Tabaks und schließlich das Rollen der Zigarren erfordern ein hohes Maß an Fingerfertigkeit. In einer Kiste befinden sich meist 25 Stück. Sie werden farblich sortiert, so dass nur Zigarren vom gleichen Farbton in einer Kiste liegen. Die Banderolen befinden sich in exakt der gleichen Höhe. So fein säuberlich sortiert, strahlen sie Eleganz und Erhabenheit aus. Vielleicht liegt das auch an dem intensiven warmen, süßlich bis kräftigem Aroma, das einem beim Öffnen entgegenströmt.
Und so fragen wir: Wollt ihr ihn wirklich, den offiziellen Nichtrauchertag?!
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