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caiman.de 02. ausgabe - köln, februar 2001
pancho im februar

Conejo en Salsa de Tomate "a la Tenerife"

Eigentlich sollte hier nun das Rezept für Rinderfilet a la caimana erscheinen, aber das ist wohl zur Zeit ernährungspolitisch ganz und gar unkorrekt und "bad idea", solange man sich fern vom glückseligen Argentinien befindet.
Also muß auch die Caiman-Redaktion umrüsten auf alternativen Fleischverzehr, und was läge da näher als ein fern von allen Eiweißpülverchen wild und frei herumhoppelndes Kaninchen (in unserem konkreten Fall ein kanarisches, das auf Teneriffa sowohl das Licht der Welt als auch das Schlachtmesser erblickte).

Conejo en Salsa de Tomate "a la Tenerife": (für 4 Personen)

Zutaten:
Man braucht dazu natürlich ein ganzes, vorzugsweise ausgenommenes und zerteiltes Kaninchen, viel Olivenöl, reichlich Zwiebeln (3- 4 mittelgroße) und Knoblauch (3 -4 größere Zehen), Salz, Pfeffer, Paprikagewürz, 1 Teelöffel Zucker, 2-3 Lorbeerblätter, Oregano, Rosmarin, ein Schuß Estragon-Essig, ein halber Löffel Senf, 1 rote und 1 grüne Paprika, eine halbe Flasche Rotwein und vor allem (und das ist natürlich schwierig im Reich der belgischen Wassertomaten):
1 Kilo kanarische Tomätchen (die sehen klein und schrumpelig aus, schmecken roh nicht besonders, aber gekocht bzw. gebraten entwickeln die kleinen Dinger ein grandioses, leicht süßliches Aroma, heißen deshalb auch "tomates de salsa": Soßentomaten).
Nun, in deutschen Landen wird man sie nicht bekommen, man muß also andere (aber keinesfalls belgische oder holländische Tomaten) nehmen (besser Dosentomaten).


kleine schnuckelige kaninchen
als bse-alternative
Dazu empfiehlt sich Safran-Reis als Beilage.
Zutaten: 3 Eßlöffel Olivenöl, 1 Zwiebel,
ca. 400 g Reis, wenig Wasser, Kräuter, tüchtig Safran

So wird's gemacht:

1. Hauptgericht: (Zubereitungszeit: mindestens 1 Stunde köcheln bei mittlerer Temp.)
Zuerst das zerteilte Kaninchen großzügig salzen und pfeffern, in einer sehr großen tiefen Pfanne oder größerem Topf in reichlich Olivenöl scharf anbraten, danach die Zwiebeln dazugeben und ebenfalls anbraten. Bevor sie braun werden, einen Schuß Estragon-Essig hinzugeben, danach die Paprika kleingewürfelt hineingeben sowie den Knoblauch in kleinen Schnipseln und zuletzt die gewürfelten Tomaten dazu.
Nachdem das Ganze ein wenig geköchelt hat, den Wein dazugießen, ein Teelöffel Zucker einstreuen, mit Paprika, Salz und Pfeffer nachwürzen sowie Lorbeer, Oregano, Rosmarin und nach Wahl andere Kräuter hineinwerfen. Wenn alles klappt, erhält man eine sehr aromatische Tomatensoße (wobei es eigentlich unnötig ist, die Tomaten zu passieren, ein bißchen Schale schadet nicht). Das ganze zugedeckt köcheln lassen.

Währenddessen wird die Beilage zubereitet:

Zwiebeln und Reis mit Olivenöl in einem Topf anbraten (Vorsicht: die Reiskörner sollen leicht goldbraun werden, nicht mehr, sonst werden sie zu hart).
Danach 3 Tassen Wasser dazugeben und köcheln lassen, Salz und reichlich Safran (8 - 12 Fäden) und evt. Kräuter oder gewürfelte Paprika dazu.
Zubereitungszeit: Der Reis muß ca. 20 - 25 Minuten köcheln, bei niedriger bis mittlerer Hitze ohne Deckel, immer ein wenig Wasser nachgießen.

Wein:

Dazu paßt am besten ein guter Rioja (evt. Reserva), z.B. ein "Marqués de Cáceres", "Marqués de Griñón"; oder ein Cariñena (Aragón) wie "Señorío del Águila", vorzugsweise die Super-Jahrgänge 1994, 1995 oder 1996.

Dessert:

Mangos pur (am besten natürlich kleine kanarische) oder mit Vanillequark

P.S.: Den Kopf des Kaninchens kann man als "Deko" im Zentrum des Tisches plazieren, muß man aber nicht. (Die Redaktion überlegt sich noch, ob sie sich von diesem Nachsatz aus geschmacklichen Gründen distanzieren soll).

copyright by Kai Mann


pa`rriba


bisher erschienen zu pancho:
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