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caiman.de 09. ausgabe - köln, september 2001 |
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Geheimnis der Enthüllung - Bikinis
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Bikinis, das Symbol für Strandliebe und Sommerschwärmereien. Hört sich ein bisschen nach Schlagermusik und Poolpartys an, ein wenig kitschig manchmal, aber trotzdem schön. Ich muss an kurvige Hollywood-Schauspielerinnen denken, die sich nach erfolgreichem Synchronschwimmen selbstbewusst am Beckenrand räkeln. Aber auch an Urlaubsfotos in Farbe, vom Aufenthalt an der italienischen Riviera, auf denen Frauen, befreit von schwarzen Badekleidern, in gemusterten 50erJahre Bikinis mit Schleifchen im Haar zu sehen sind. Frauen, die endlich ihren Körper zeigen durften und dies offensichtlich genossen.
Die historischen Bilder wirken viel schöner als die heutigen Vorstellungen von bratenden Körpern auf Ferieninseln, ständig trinkend und grölend auf der Suche nach Sex, Eindrücke, die mit Liebe so wenig im Sinn haben.
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Das Bikinitragen wird zur reinen Fleischbeschauung, zur Darstellung des Erfolgs der geleisteten Schweißstunden zu Hause in den trüben Mucki-Buden. Von Plakatwänden schreien uns Silikon pralle, kaum verhüllte Workout-Brüste entgegen, die selbst mit Phantasie nicht den Duft nach Sommerhaut und Sonne heraufbeschwören könne.
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Wie aufregend dagegen ist der erste Besuch an einem Strand, an einem Badesee oder Schwimmbad nach langen dunklen Wintermonaten.
Das erste Zeigen der nackten Haut. Der Bauch entblößt, schutzlos, frei, umrahmt von den beiden Bestandteilen des Bikinis. Zum Verlieben. Kein Vergleich mit gemeinen Badeanzügen, die zuviel Stoff haben, um wirklich sexy zu sein und zu wenig, um sich angezogen fühlen zu können.
Hüftbikinihosen betonen die schöne Sanduhren Form der Damen, Bändchen-Bikinis die vollen Popbacken und Dreiecksoberteile die weichen Brüste der nach Sommer riechenden Frauen.
Zum Glück scheren sich verliebte Augen nicht um das Diktat des Waschbrettbauchs, sondern träumen von den verborgenen Geheimnissen jenseits der kleinen Stoffhüllen.
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