caiman.de 05/2010

[art_3] Brasilien: Brasiliens schönste Küste (Teil 2) (Teil 1/Teil 3)
Zwischen Paraty und Ubatuba
 
Der Küstenabschnitt zwischen dem historischen Städtchen Paraty, im Süden des Bundesstaates Rio de Janeiro gelegen, und Ubatuba, einem Konglomerat aus etwa 100 Stränden an der Nordküste São Paulos, ist für mich ganz klar der schönste ganz Brasiliens. Zwar trifft man stets Ignoranten, die verneinen, dass São Paulo überhaupt über tolle Strände und atemberaubende Landschaften verfüge, doch die sind wohl noch nie die beeindruckende Küstenstraße entlang gefahren. Was soll’s, ihr Pech halt. In Teil 1 waren wir in Paraty eingekehrt. Jetzt bewegen wir uns gut 20 Kilometer weiter südlich, immer der Küstenstraße folgend.



Kurz bevor es vom Bundesstaat Rio de Janeiro in den São Paulos geht, führt eine kleine Bergstraße links hinauf nach Trindade. Zuerst geht es gut zwei Kilometer die steilen Hänge aufwärts, wobei der Motor des kraftlosen Leihwagens an seine Grenzen stößt. Danach brettern wir die dem Meer zugewandte Hügelseite wieder hinab, noch einmal gut zwei Kilometer. Wir erreichen den ersten Strand, an dem man einen kleinen Fluss, eher ein Rinnsal, durchfahren muss, um hinauf auf die asphaltierte Straße und hinein ins Hippiedörfchen Trindade zu gelangen.



Auf einer ehemaligen Pferdewiese am anderen Ende des Dörfchens parkt man und ist fast schon am Strand. Dass das mal eine Pferdewiese war, weiß ich deshalb, weil ich genau auf dieser ehemaligen Pferdewiese, oder besser, als diese noch eine Pferdewiese war, eine schmerzhafte Zusammenkunft mit einem Pferd hatte. Oder, besser gesagt, mein Kopf mit dem Kopf des Pferdes. Ich gebe zu, dass man des Nachts nicht einfach ein unbekanntes Pferd streicheln sollte, besonders wenn man mehr als fünf Caipirinhas von der Hammersorte intus hat. Aber so geht's halt manchmal...

Vom Parkplatz aus gelangt man zur Praia do Meio, an der man es sich erst einmal bequem machen und Caipirinhas plus Sea Food verköstigen kann. Wem es hier zu bevölkert erscheint, der begibt sich einfach ein paar hundert Meter weiter über einen Trampelpfad durch den Urwald, um an den Kilometer langen Praia do Cachadaço zu gelangen. Vorsicht für nicht so erfahrene Schwimmer - an manchen Stellen gibt es starke Unterströmungen. Dafür ist man an dem Strand aber nahezu alleine; keine Strandbars bedeuten wenige brasilianische Touristen.

Wer jetzt noch Puste hat und ein ganz besonderes Spektakel erleben möchte, den führt es über einen gut einen Kilometer langen Pfad durch den Urwald zu der "Piscina do Cachadaço", einem natürlichen Schwimmbad inmitten des Meeres, geschützt vor den Wellen durch riesige Steine vulkanischen Ursprungs. Inmitten von bunten Fischen kann man toll schnorcheln. Hier den Tag ausklingen zu lassen, ist das perfekte Ende eines romantischen Ausflugs.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die Grenze zwischen den Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo genau durch diesen magischen Ort führt. Damit, so sage ich hier einfach einmal, beginnt die wunderschöne Nordküste São Paulos, weitgehend unbekannt unter Touristen und Strandfetischisten.



Demnächst zeigen wir ein wenig mehr davon, dann, wenn es aufgeht Richtung Ubatuba. (Teil 3)

Text + Fotos: Thomas Milz

Links:
www.paraty.com.br/trindade/
www.paratytrindade.com.br
www.trindade.tur.br

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