ed 09/2008 : caiman.de

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spanien: Montblanc - Im Monat der katalanischen Feste
NIL THRABY
[art. 1] druckversion:

[gesamte ausgabe]


venezuela: Auf dem Fahrrad durch Venezuela
JUTTA SCHÖNIGER
[art. 2]
peru: Peruanische Paradenposse
Auf Besuch in Ica
NIL THRABY
[art. 3]
chile: Salpeter und Kupfer für die Welt
Reise nach Antofagasta am Rande der Atacama
BERND KÜPPERBUSCH
[art. 4]
macht laune: Olé, olé, olé
NORA VEDRA
[kol. 1]
lauschrausch: "Neue" Folklore aus Lateinamerika
TORSTEN EßER
[kol. 2]
pancho: Sommerlich leicht (oder auch nicht):
Weißes Thunfisch-Gazpacho
BERTHOLD VOLBERG
[kol. 3]
erlesen: La Paloma - das (Jahrhundert-) Lied
TORSTEN EßER
[kol. 4]





[art_1] Spanien: Montblanc - Im Monat der katalanischen Feste

In Spanien müsste der Neujahrstag eigentlich der 1. September sein, denn die Menschen denken in Intervallen von Sommer zu Sommer. Sätze wie: "Nach dem Sommer mache ich ..." gehören genau wie die berühmt-berüchtigten guten Vorsätze zu den letztendlich sich in Schall und Rauch auflösenden Versprechen.

Der September ist dennoch ein guter Monat, prall gefüllt mit Sommerenergie und Sommerideen, die aus der angenehmen Trägheit der Mittagshitze geboren wurden. Mit dem Ende des letzten wirklich heißen Monats und dem Beginn des spanischen neuen Jahres verändern sich aber nicht nur die Einheimischen, sondern auch die Besucher des Landes. Jetzt kommen diejenigen, die nicht nur Sonne suchen, sich dafür aber mutig in Kulturelles stürzen. Wer dazu nach Katalonien fliegt, der kommt um Barcelona kaum herum, sollte aber nicht vergessen, dass es noch viel mehr zu entdecken gibt.

Besteigt man in Barcelona (am besten in der Estació de França, einem der schönsten Kopfbahnhöfe Europas) den Zug in Richtung Lleida, so erreicht man nach zwei Stunden das Städtchen Montblanc, im katalanischen Hinterland gelegen. Die mittelalterliche Stadt mit ihren 6000 Einwohnern liegt in dem rötlich-erdfarbenen Tal Conca de Barberà, das von einer immergrünen Bergkette vom Meer getrennt wird.

Gesprochen wird überwiegend Katalanisch, mit dem so charakteristisch breiten e’ Südkataloniens. Der ganze Stolz Montblancs ist die mittelalterliche Stadtmauer, die seit einigen Jahren liebevoll wieder in Stand gesetzt wird. Diese verleiht der Stadt einen Hauch vergangener Zeiten, und es fällt nicht schwer, sich einen der über zwanzig Türme mit Wachtposten besetzt vorzustellen. Tatsächlich - so will es jedenfalls die Sage - tötete hier an einem ausgewiesenen Stadttor der heilige Georg einen Drachen. Seit einigen Jahren wird der Kampf während der alljährlichen Mittelalterwoche von den Einwohnern Montblancs inszeniert.

Aber auch ohne Sagen, die der Stadt ein wenig Tourismus bescheren, kann man Montblanc und seine kleinen historischen Gässchen genießen. Der Freund historischer Monumente findet sich in Montblanc im Zentrum der Zisterzienser-Route, die drei der wichtigsten Klöster in ganz Katalonien anläuft: Poblet, Santes Creues und Vallbona de les Monges. Großzügige, geradezu reiche Architektur, gepaart mit der Enthaltsamkeit der Zisterzienser, machen die Klöster ganz besonders sehenswert. In dem historisch bedeutsamsten der Drei, Poblet, liegt der Erobererkönig Jaume I. begraben, einer der wichtigsten Könige des katalanischen und des aragonesischen Königreichs.

Neben dieser "offiziellen" Kultur gibt es die gemeine Volkskultur. Ein gutes Stück populärer Kultur bilden die festes majors der Dörfer und Städte, die gerade jetzt, gegen Ende des spanischen Sommers, überall gefeiert werden.

Diese Feste sind tatsächlich Volks-Feste, hier feiert das ganze Dorf auf die ihm eigene Art. Abends versammeln sich Jung und Alt zu den Klängen eines Orchester oder einer Disco mit Laser Show. Die Qualität der Musiker ist dabei ebenso fragwürdig wie zweitrangig: Sie tut der Stimmung keinen Abbruch. Was zählt sind gute Laune, eine Flasche Cava (spanischer Champagner) und der Tanz bis Sonnenaufgang. Da im Sommer jedes Dorf an einem anderen Datum feiert, ist es ein Leichtes von einer festa zur anderen zu wanken. Neben den Tanzveranstaltungen, die sicherlich der Dreh- und Angelpunkt einer jeden festa major sind, gibt es aber auch vielerlei andere kulturelle Aktivitäten.

Das beginnt bei dem traditionellen Tanz der Giganten. Jedes Dorf (bei Städten jeder Stadtteil) besitzt sie, diese vier Meter hohen Figuren, auf den Schultern getragen, die historische Persönlichkeiten, typische Dorfbewohner oder auch Phantasiegestalten darstellen. Sie sind Teil des Umzuges Richtung Marktplatz. Dort angekommen, ertönt dann spezielle Musik, zu der diese Riesen tanzen. Die Kraftanstrengung ist trotz der Leichtbauweise der Figuren für die Träger enorm, und die daraus resultierenden Bewegungen eher langsam und behäbig.

Zwischen den Füßen dieser Giganten tummeln sich häufig die caps grossos, die Großköpf. Sie besitzen Lebensgröße, so dass der Kopf Körper und Beine des Trägers verdeckt. Zu den anderen traditionellen Festaktivitäten zählt das Knallerspektakel correfoc und die xocolatada, bei der kostenlos und für alle der dickflüssige katalanische Kakao ausgeschenkt wird. Neben der traditionellen Kultur zeigen die Dörfer aber auch, was sie sonst noch so an Kunst zu bieten haben. Für ein paar Tage verwandeln sie sich und legen ihren verstaubten Charme zugunsten einer glänzenden Vitalität ab. Montblanc selber begeht sein großes Fest vom 6.-11. September, so dass sich ein Besuch besonders zu dieser Zeit lohnt.

Text + Foto: Nil Thraby

Tipps:
Unterkunft
In Montblanc wohnt man am besten in einer der kleinen Fondas (Herbergen), da nach allgemeiner Ansicht das große lokale Hotel Ducal einiges zu wünschen übrig lässt.

Speis und Trank
Hervorzuheben ist das typisch katalanische Essen, das in den Fondas angeboten wird, insbesondere der Fonda dels Àngels. Zum Essen gereicht wird Allioli (Knoblauch und Öl), dessen Name Rezept ist: aus dem kalt gepressten, nativen Öl, das aus einer kleinen und sehr kräftigen Sorte Oliven (den arbequines) gewonnen wird, vermischt mit reichlich Knoblauch und viel Muskelkraft, gewinnt man eine Art Paste, die zu Brot oder Fleischgerichten unglaublich gut schmeckt. Dazu gibt es einen meist leicht gekühlten lokalen Rotwein. Wer eine bessere Flasche sucht, der kann sich an die örtliche Kooperative oder einen der Weinkeller mit seinen Preis gekrönten Produkten wenden.

Umgebung
Für den Naturfreund fangen bei Montblanc die herrlichen Berge von Prades an, die mit ihrem dichten Pinienbewuchs und den klaren Quellen zu Spaziergängen und Wanderungen einladen. Auf riesigen Felsplateaus, 1200 Meter über dem Meeresspiegel, kann man aus der Ferne die Sonne untergehen sehen und das Spektakel der Farben vor dem unendlich weiten Land genießen. Einige wenige Berghütten stehen für Übernachtungen bereit.

Anreise
Montblanc ist von Barcelona aus bequem mit dem Zug in rund zwei Stunden erreichbar. Auch von Tarragona fahren täglich mehrere Züge nach Montblanc. Der nächste Flughafen ist Reus, den aber im wesentlichen Chartermaschinen anfliegen.

Reisezeit
Eigentlich das ganze Jahr. Im Frühjahr und im Herbst regnet es von Zeit zu Zeit und im Winter kann es durchaus auch mal kühler werden. Von Minusgraden ist man aber meist trotzdem noch ein Stück weit entfernt. Aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen regnet es im allgemeinen wenig in der Conca, aber sicherheitshalber gehört etwas gegen den Regen in das Gepäck.

Services
Montblanc hat alles, was der Tourist so braucht. Im Kreisamt kann man kostenlos im Internet surfen und es gibt sogar ein kleines Krankenhaus. Banken, wie überall in Spanien, ohne Ende.

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[art_2] Venezuela: Auf dem Fahrrad durch Venezuela

Die 57-jährige Jutta Schöniger reiste mit ihrem Fahrrad fast 3 Monate durch Venezuela.

Una abuela con la cola (eine Oma mit Schwanz bzw. Anhänger), riefen die Kinder und kicherten und prusteten. Diese Reaktion unterschied sich nicht wesentlich von der der Erwachsenen.

Nur, deren Zurufe konnte ich nicht verstehen, auch die Nachfragen bei Venezolanern, was man in solchen Fällen ruft, blieben unbeantwortet. Ich glaube schon, dass die Äußerungen meist nett gemeint waren, jedenfalls war die Überraschung und Verwunderung gepaart mit Freundlichkeit deutlich zu spüren.

Aber es gab auch viele Begegnungen, die mit Weggucken oder unbeteiligter Miene verbunden waren. Was das bedeutet? Ist Neugierde so verpönt wie bei uns zu Hause? Haben sie gar nicht registriert, welch seltsames Fahrzeug ihre Wege kreuzt? Macht die Fremdartigkeit Angst? Oder ist es Ausländerfeindlichkeit? - Steine werfen oder Bespucken wie andere Touristen berichteten, habe ich selbst nicht erlebt. Und das, obwohl es bestimmt sehr selten vorkommt, dass ein Gringo oder eine Gringa so lange auf der Straße zu sehen ist. Allein 140 Stunden verbrachte ich auf dem Rad.

Und auch die Art des Reisens weicht mit Sicherheit von der der Venezolaner ab:
  • Die Venezolanerin reist nicht alleine
  • Ältere Frauen fahren in Venezuela nicht Fahrrad
  • Allgemein sind Radfahrer in Venezuela selten und wenn, dann handelt es sich um Radrennfahrer
  • Es gibt Männer und Kinder, die in ihrer Nachbarschaft mit oft abenteuerlichen Radelkonstruktionen unterwegs sind
  • Radtourismus ist für Venezolaner keine Reise- oder Ausflugsmöglichkeit

Hinzu kommt:

  • Venezuela hat inzwischen den Ruf, in Punkto Unsicherheit Kolumbien überholt zu haben. Überall wird davor gewarnt, sich alleine auf der Straße aufzuhalten
  • Venezuela ist als Radreiseland sehr unbekannt - der "Lonely Planet Venezuela" rät sogar explizit davon ab
  • Ich habe während meiner Reise keinen einzigen Tourenradler getroffen
  • Auch allein reisende Touristinnen habe ich nur selten getroffen
Es ist in Venezuela, wie ja auch in vielen Teilen Europas, notwendig, den starken Automobilverkehr bei der Planung einer Radreise zu bedenken. Denn in Venezuela ist Benzin billiger als Wasser, einen TÜV gibt es nicht und so bewegt sich auf den Straßen alles, was es irgendwie noch tut. Dazu Busse und Lastfahrzeuge.

Und es gibt unendlich viele Venezolaner im Straßenverkehr! Kaum einer dieser Verkehrsteilnehmer hat Erfahrung im Umgang mit einem Radler. Es kam unglaublich oft vor, dass ich mit der Handykamera fotografiert worden bin, meist aus dem fahrenden Auto heraus, das mich überholte und so einen Stau verursachte oder auch aus dem entgegenkommenden Fahrzeug heraus, das dabei einen Unfall riskierte.

Nett war, dass alle Polizisten, denen ich begegnete, einfach neugierig waren. Wo komme ich her? Wieso reise ich alleine? Ist das Fahrrad aus Venezuela? Habe ich einen Motor für die Berge? Die Passkontrolle diente vor allem dazu, mein Alter zu erfahren, das nämlich wurde ansonsten nie erfragt. Dann gab es viele Beifallsbekundungen, gute Ratschläge und Hinweise auf unsichere Gegenden und wie ich sie umfahren könne. Einmal (hinauf nach Sanare) bin ich samt Fahrrad im Polizeifahrzeug bis zur Hospedaje (einer kleinen privaten Unterkunft) chauffiert worden.

Ich habe es vermieden, spät nachmittags oder nachts zu radeln. Dies nicht nur wegen eventueller Überfälle, sondern auch, weil ich den Alkoholpegel vieler Fahrer als sehr hoch einschätzte. Denn bei vielen Venezolanern gehört das Biertrinken zum Mittagessen oder wann immer sich der Durst meldet.


Von den vielen landschaftlichen Schönheiten Venezuelas habe ich mir drei für meine Radtouren ausgesucht: Die östliche Karibikküste inklusive der Isla Margarita, die Gran Sabana und die Anden.

Meine absolute Lieblingsstrecke begann in Barquisimeto und führte in knapp 1000 Kilometer durch die nördlichen Ausläufer der Anden bis zur kolumbianischen Grenze. Teils hügelig, teils gebirgig und nie eben ist sie zwar anstrengend, aber die Schönheit der Natur kompensiert alles! Durch kahlere Landschaften, in denen hauptsächlich Kakteen und Akazien zwischen Felsen gedeihen, mit enorm weiter Aussicht, durch tropische Wälder mit unglaublich vielen Grüntönen und intensivem Geruch, an steilen Berghängen und tiefsten Schluchten entlang und immer wieder eine Üppigkeit der Vegetation, wie ich sie in anderen Ländern noch nicht erlebt habe. Und was ich mühsam bergauf erstrampelte, konnte ich dann genussvoll mit oft langen Abfahrten versüßen. Und wenn ein Pass dann doch zu steil oder zu lang wurde, konnte ich ohne weiteres mit meinem Rad samt Anhänger auf den Bus umsteigen, der mich auf die Passhöhe kutschierte. So etwa von Valera auf 500 Meter Meereshöhe auf den höchsten Pass Venezuelas, den Paso de Aguila (Adlerpass) auf 4000 Meter. Von dort oben ging es dann mit dem Rad 70 Kilometer herrlichste Abfahrt bis nach Tabay, 11 Kilometer vor der Stadt Mérida gelegen.

Autos und Laster sind auf dieser Strecke eher selten, die Nord-Süd-Verbindung wird im Westen Venezuelas durch zwei Schnellstraßen im Flachland hergestellt, die mit Kraftfahrzeugen viel zügiger zu befahren sind als die kurvige Bergstraße, die zudem auch mal überschwemmt, verschüttet oder beschädigt sein kann. Für jemanden, der das langsame Vorankommen mit allen Sinnen liebt und ein sehr wendiges Fahrrad hat, ist das ja kein Problem.


Dazu hübsche Städte und gute, sehr saubere Unterkünfte, sodass Verpflegung und Schlafen nie zu einer fraglichen Angelegenheit wurden. Immer wieder traf ich Bauern, die ihr Obst direkt an der Straße verkaufen. Die ausgereiften Mangos, Orangen und Bananen schmecken ganz anders als in Deutschland. Die übrige Nahrungsversorgung in Venezuela war allerdings nicht so beglückend (außer dem herrlich schmeckenden starken Kaffee). Auch hier hat sich das bekannte Fast Food durchgesetzt oder es ist ein rechtes Einerlei: Hühnchen oder (oft zähes) Fleisch oder Fisch vom Grill, meist ohne Gewürz und Soße, Reis, dazu (leckere) gebratene Bananen und Yucca. Als Schluckhilfe wird jede Menge Bier konsumiert.

Deshalb habe ich es auch sehr bedauert, dass ich mich nicht selbst versorgen konnte und sich keine Gelegenheit fand, meine Campingküche auszupacken. In Venezuela gibt es so gut wie keine Campingplätze (allenfalls auf Wanderrouten) und in den Hospedajes ist es sehr unüblich, dass man die Küche mitbenutzen darf. Das hatte natürlich einen meiner Eitelkeit schmeichelnden Nebeneffekt: Ich bin ganz schön schlank geworden!

Mein Resümee zu Venezuela
Ein wunderbares, unglaublich abwechslungsreiches Land. Überall traf ich auf liebe Menschen, die mir gerne mit Rat und Tat zur Seite standen, die selbstbewusst, aufgeschlossen und interessiert waren.

Und die mich - unaufgefordert - auf mögliche Gefahren hinwiesen. Diese Warnungen habe ich immer befolgt, und ich kam beim Radeln nicht ein einziges Mal in kritische Situationen.

Text: Jutta Schöniger
Fotos: Jutta Schöniger und Dirk Klaiber
Website: www.radnomadin.de

Tipp:
Detaillierte Informationen zu Reisen in Venezuela:
Posada Casa Vieja Mérida / Tabay / Altamira


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[art_3] Peru: Peruanische Paradenposse

Sonntag. Sonntag ist Paradetag. Etwas überrascht begegnen wir in Ica Menschenmassen in der Straße, die säuberlich aufgereiht auf ihren Auftritt warten. Frühlingsanfang. Das hier ist keine normale Parade, aber auch nicht - wie ich naiver Weise dachte - ein Frühlingsumzug, ein Fest zum Anfang der sonnenreichen Jahreszeit.



Wie wir im Verlauf der Reise feststellen, ist jeden Sonntag Paradetag in Peru. Nicht nur in großen Städten, sondern auch noch in den verschlafensten Nestern wird sonntags fleißig die Nationalhymne gesungen. Und an der Parade nehmen viele Leute teil. Heute ist es natürlich besonders voll, denn schließlich ist der Frühling ja die Jahreszeit, um auf die Straße zu gehen.

Die erste Gruppe, der wir begegnen, ist eine Abteilung Frauen mittleren Alters, die eher asiatisch gekleidet sind. Ein genaueres Hinsehen verrät uns, dass es sich um eine Gruppe von Tai-Chi-Anhängerinnen handelt, die gleich auf den plaza de armas marschieren werden, um dort ihren Verein zu repräsentieren. Später sehen wir sie militärisch quadratisch angeordnet auf dem Platz ein paar Übungen machen.

Neben den Tai-Chi-Frauen gibt es eine große Anzahl Schüler, die mit weißen Handschuhen, Lackschuhen, Rock-Bluse-V-Ausschnitt-Pullover im Gleichschritt marschieren. Oder die Belegschaft einer Fabrik, die sogar versucht, im Stechschritt über den Platz zu kommen, ohne dabei auf die Nase zu fallen.

Die Feuerwehr, religiöse Minderheiten, Universitäten und selbstverständlich fehlt auch das unvermeidliche Militär nicht, stellt sogar den Rahmen, gibt den Takt an.

In Cuzco wird die Fahne Perus gehisst. Ein paar Militärs tragen sie auf den Armen als handele es sich um einen Toten. Ausgewählte Honoratioren bekommen zackig das Recht oder die Ehre erteilt, am Strang zu ziehen und die weiß-rote Pracht sich entfalten zu lassen.

Danach - schließlich ist Cuzco Q’osqo und damit neben dem "Nabel der Welt" die ehemalige Hauptstadt des letzten großen präkolonialen Imperiums – erhebt sich auch die bunte Inka-Flagge des Tahuantinsuyo (das Reich der vier Gebiete) mit einer identischen Zeremonie in den Himmel.

Mehr Soldaten, mehr Honoratioren, mehr Hände an dem Mützenschirm.

Anschließend fallen Salutschüsse. "(Wir kämpfen) bis zur letzten Kugel", wird brüllend Admiral Grau, der große Kriegsheld Perus aus dem Pazifikkrieg gegen Chile, zitiert.

Ich mag keine Paraden. Außerdem frage ich mich, ob die Zeit, die die Schüler dafür verwenden, den Stechschritt einzustudieren, ob die Farbe, mit der die Paradestreifen auf den Straßen wie zu schmale Autospuren markiert sind, nicht sinnvoller eingesetzt werden könnte. Dass Alberto Fujimori - der derzeitig letzte Diktator Perus - die Paraden eingeführt hat, macht sie mir nicht sympathischer. Schließlich war er es auch, der während der letzten großen Choleraepidemie an einem vermeintlich beliebigen Straßenstand Ceviche essen ging, um zu zeigen, dass peruanischer Fisch auf peruanische Art und Weise zubereitet, unmöglich ungesund sein kann. Niemand hat ihm je einen Prozeß machen können wegen der vielen Menschen, die danach an Cholera starben, weil sie ihren Herrscher nachahmten, aber offensichtlich nicht seinen Stand erwischten.

Den Unterschied zwischen Patriotismus und Nationalismus mag man darin sehen, dass der eine schlicht ein Ausdruck des Wohlfühlens, der Identifikation mit einem Stückchen Erde und seiner Kultur ist, während der andere stets mit einem Vergleich endet: besser/größer/schöner/... als die <Lieblingsfeinde>, wobei <Lieblingsfeinde> zu ersetzen ist - möglichst durch die Angehörigen eines Nachbarlandes.

Gegen das erstere Gefühl gibt es sicherlich nicht nur nichts einzuwenden, sondern es ist im Gegenteil sehr bedauerlich, dass es in unseren Breiten aufgrund des Kulturverlustes mehr und mehr abhanden kommt.

Zum Teil ist das eine notwendige Entwicklung, denn die Mobilität bedingt einen gewissen Verlust der kulturellen Wurzeln.

Noch dazu ist es speziell in Deutschland den rechten Kräften gelungen, das ureigene Zusammengehörigkeitsgefühl soweit zu politisieren, dass die schlichte Beschäftigung mit autochthoner Kultur bereits als politisches Statement aufgefasst werden muss.

Das ist in Peru natürlich anders, da dort die Bösen von außen kamen. In Peru kann man sich an den Traditionen und der Landschaft erfreuen, sich zu einem Teil ihrer erklären, ohne gleich politisch fragwürdig zu werden.

Das soll aber nicht heißen, dass etwa besagte sonntägliche Paraden vollkommen unschuldig wären. Zum Teil sicherlich ein einfach wieder aufgekommenes und so wichtiges Selbstbewusstsein, zum anderen aber auch nicht wenig martialisch. Man sollte nicht vergessen, dass der letzte Krieg, den Peru geführt hat - mit Ecuador - nicht allzu lange her ist. Ansonsten hat sich uns die Schönheit Icas leider nicht erschlossen. Hier gibt es das einzige nennenswerte Weinanbaugebiet Perus, ein großes Museum mit vielen interessanten Exponaten, aber wir haben uns in Ica nicht besonders wohl gefühlt. Das liegt sicherlich auch an der Größe Icas und daran, dass das einzige noch funktionierende Kino nur noch Pornofilme zeigt. Der Rentabilität halber sicherlich.

Abends verirren wir uns in einen chifa, der zwar sehr preiswert ist, aber Zweifel aufkommen lässt, ob wir das auch gesund und munter überstehen.

Chifas sind peruanisch-chinesische Restaurants, von denen man vielleicht annehmen könnte, dass sie "normale" China Restaurants wären, aber das ist weit gefehlt.

Peru ist - aus derselben Motivation heraus wie Deutschland - ein Vielvölkerland, allerdings bereits etwas länger. Vor allem die Chinesen, die seit rund 150 Jahren hier ansässig sind, haben es geschafft, sich komplett in die peruanische Bevölkerung zu integrieren. Und die Küche der chifas - ein neudeutsch Crossover der traditionellen chinesischen mit der peruanischen - ist so sehr in die peruanische integriert, dass sie zum Bestandteil des Nationalstolzes geworden ist. Der chaufa-Reis ist eine billige Ergänzung des nationalen Speisezettels. Wie ich später noch berichten werde, ist Reis Bestandteil eines jeden Essens in Peru, mit einigen sehr wenigen Ausnahmen. Reis gibt es zwar schon länger in Peru, aber das Wissen um den geordneten und ertragreichen Anbau kam erst, nachdem die coolies nicht mehr nur als Sklaven auf den Guano-Inseln gehalten wurden. Peru verdankt somit den Chinesen nicht nur eine Bereicherung der Küche, sondern sogar einen Hauptbestandteil der täglichen Kost.

Und sie haben es den Chinesen mit einer anfangs zögerlichen, heute jedoch vollzogenen Integration gedankt. Viele Peruaner haben deutlich asiatische Züge, vor allem natürlich im Norden und hier in Ica, wo es die größten Einwanderungswellen gegeben hat.

Info: Asiatische Immigration in Peru
1849 hatte der Großgrundbesitzer und Politiker Domingo Elías eine großartige Idee, wie die billige Arbeitskraft der ehemaligen schwarzen Sklaven zu ersetzen sei: er brachte Chinesen ins Land und erreichte sogar, dass der Staat Importeuren der billigen Handlanger eine Prämie zahlte. Über 100. 000 Chinesen wurden so ins Land gebracht, um auf den Guano-Inseln, Zucker- und Baumwollplantagen, aber auch im Dschungel zu arbeiten, wo die einheimische Bevölkerung sich strikt und ziemlich gewalttätig weigerte, auf den Plantagen zu arbeiten. Die Geschichte der Chinesen in Peru ist eine von äußerster und kaltblütiger Grausamkeit und eine der Sklaverei in einem Land, das diese offiziell abgeschafft hatte. Halb nackt, ohne Sonn- und Feiertage, mit Knebel-Verträgen von bis zu 8 Jahren Dauer, zum Teil nicht einmal freiwillig nach Peru gekommen, wurden die Einwanderer von den peruanischen Impresarios ausgebeutet. Etwa 50 Jahre später, 1899 erreichten die ersten knapp 800 Japaner den großen Hafen Perus, Callao. Sie hatten etwas mehr Glück als ihre chinesischen Nachbarn. Und wie diese beeinflussten sie die Küche des Landes. Dass Sushi und ceviche beide aus rohem Fisch bestehen, ist kein Zufall.

Entgegen unserer Erwartungen überleben wir allerdings den chifa ohne Probleme und brechen so am übernächsten Morgen Richtung Nazca auf. Man hat uns gesagt, dass colectivos (also Sammeltaxis in Form von großen, alten, lauten und stinkenden amerikanischen Straßenkreuzern) die Strecke für wenig Geld und in knapp zwei Stunden hinter sich bringen würden.

An der Haltestelle ist eine Karosse faszinierender als die andere. Aber das Beste sind die Geräusche. Wenn eines der original 50er Jahre Autos den Motor startet, dann klingt das wie eine mittelgroße Cessna - ohne zu übertreiben. Wir suchen uns einen der vielen combis aus und werfen unser Gepäck in den Kofferraum, in den mühelos zwei erwachsene Personen passen würden. Während wir gelassen auf die Abfahrt warten, unterhalten wir uns mit dem Fahrer und einigen seiner Freunde. Natürlich wollen sie wissen, woher wir kommen, wie lange wir schon in Peru sind, was wir gesehen haben und vor allem, wie es uns gefällt. Es macht uns keine Mühe, begeistert von dem zu erzählen, was wir bisher gesehen haben. Wir haben uns die beiden Plätze auf der durchgehenden Vorderbank reserviert, um besser sehen zu können. Hinten quetschen sich noch vier weitere Leute in den Wagen, ein Chinese will nicht, weil alle anderen Frauen sind. Als Santos, der Fahrer, losfährt, muss er beim Schalten zwischen den Beinen meiner Begleiterin hindurch greifen, um an den Schaltknüppel zu kommen.

Auf der Strecke erzählt uns der Fahrer Santos von der Landschaft, zeigt uns das ein oder andere Bemerkenswerte und fragt uns nach unserem Beruf. Auch unser Gehalt will er wissen und versetzt uns damit in eine peinliche Lage. Die Gehälter, aber auch die Preise, in Peru sind von einer so anderen Größenordnung, dass wir es nicht wagen, die Wahrheit zu sagen. Was würde das auch bewirken? Wir nennen ein viel zu kleine Hausmarke, fügen aber sofort hinzu, dass die Preise in Europa viel höher seien als hier. Wir nennen ein paar Kennziffern, wie Wohnung, Brot und andere Grundnahrungsmittel.

Aber nicht nur uns, sondern auch Santos ist natürlich bewusst, dass wir aus viel reicheren Gefilden kommen. Er erzählt uns von seinem Verdienst und seiner Arbeit und es ist unzweifelhaft, dass uns das Schicksal mit dem Geburtsland wenigstens finanziell viel mehr Glück beschert hat als ihm.

Natürlich hat das wenig mit Lebensglück oder ähnlichen Transzendenzen zu tun, aber es lebt sich sicherlich ruhiger, wenn man weiß, dass es im ärgsten der Fälle immer noch das soziale Netz gibt. In Peru lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Wir fahren durch eine Landschaft, die an Kargheit sicherlich ihresgleichen sucht. Keinerlei Pflanze ist zu sehen, nicht einmal ein Kaktus. Nur Dünen, Sand und gelegentlich karge Felsen liegen links und rechts der Straße. Wir durchqueren ein paar Dörfer, die jeweils an einer Art Oase liegen, aber das Grün ist sehr knapp, das Wasser sicherlich noch mehr. Die vorherrschende Farbe ist das Gelb des Sandes. Auf gut ausgebauten und asphaltierten Straßen begegnen wir einem nackten Mann, der offensichtlich verwirrt am Rand der Fahrbahn steht. Santos lacht und erzählt uns, dass dieser Mann ein ständiger Begleiter dieser Strecke ist. "Er ist so verrückt", kichert unser Fahrer.

Text + Fotos: Nil Thraby

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion artikel] / [archiv: peru]





[art_4] Chile: Salpeter und Kupfer für die Welt
Reise nach Antofagasta am Rande der Atacama

Fast hatte es den Anschein, als wäre der Pilot nur widerwillig zwischengelandet auf seinem Weg von Santiago nach Arica. Einzig wegen eines einzelnen Passagiers musste er hier in Antofagasta den Erdboden aufsuchen und tatsächlich hatte sich noch nicht einmal der aufgewirbelte Staub der Landung gelegt, da heulten die Turbinen schon wieder auf und der Flieger suchte in eiliger Geschäftigkeit das Weite in Richtung Norden. Nur gut, dass auch hier gilt: Aussteigen während der Fahrt ist verboten. Überrascht war ich allerdings schon, als einziger auszusteigen, denn immerhin war dies hier oben im Norden die größte Stadt.


Die 1400 Kilometer zwischen der Hauptstadt und Antofagasta waren in 90 Minuten zurückgelegt und der Flug bot wieder einmal herrliche Ausblicke auf die Kordilleren und die mächtigen Andengipfel einerseits und die Weite des Pazifischen Ozeans andererseits. Dieses Panorama in seinem Wechselspiel von unendlich erscheinender Wassermasse und der augenscheinlichen Trockenheit nur wenige Kilometer von der Küstenlinie entfernt, ist stets beeindruckend, weil rational kaum nachzuvollziehen. Und dabei ist es gar nicht so schwierig zu verstehen: Bedingt durch den kalten Humboldtstrom trifft kein Seewind auf die Küste und das steil aufragende Küstengebirge hält jeglichen Feuchtigkeitsnebel von den inneren Landesteilen ab. So erklärt sich das Phänomen, das auch die direkte Nachbarschaft des Pazifiks nicht verhindern kann, dass in der Atacamawüste die geringste Luftfeuchtigkeit herrscht und Niederschlag eigentlich nicht stattfindet. Die Stadt Calama beispielsweise - nur rund 200 Kilometer von der Küste entfernt - soll mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von 0 Millimetern, der trockenste Ort der Erde sein.

Mit den Klimamerkwürdigkeiten an dieser Küste ist es ohnehin nicht ganz so einfach. Schließlich treibt hier ja auch "El Nino", aus der Weite des Ozeans kommend, sein Unwesen. Das spüren wir dann sogar im heimischen Europa mit sehr unangenehmen Folgen.


Mit diesen mehr oder weniger ernsthaften Gedanken hatte ich inzwischen das Abfertigungsgebäude erreicht und es verwunderte mich kaum, dass weder die Autovermietung geöffnet, noch ein Stadtbus zu sehen war. Einzig ein leicht in die Jahre gekommenes Taxi samt schlafendem Fahrer erweckte Hoffnung, die Stadt doch noch auf halbwegs bequemem Wege zu erreichen. Meine Hoffnung trog nicht und als besonderen Glücksumstand konnte ich vermerken, dass mein Fahrer José auch noch bestens mit der deutschen Sprache vertraut war, was ich nun gar nicht erwartet hatte. Er hatte vor Jahren im sächsischen Freiberg studiert und es war ihm deutlich anzumerken, dass auch er Freude empfand, sich wieder einmal daran zurück zu erinnern. "Sehr viele von deinen Landsleuten habe ich hier noch nicht getroffen." Und daher seine Frage: "Was treibt dich denn hier her?" Meine Erklärung, dass mich sehr interessiere, wie es denn einst so war mit dem Salpeter und wie es mit dem Kupfer heute so sei, löste ein Strahlen in seinem Gesicht aus, denn José arbeitete bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden als Geologe in einem hiesigen Minenunternehmen und erwies sich als profunder Kenner der Materie. "Jetzt bringe ich dich erst mal ins Hotel und dann machen wir einen Plan, was du sehen musst und wie wir das am besten organisieren." Da zeigte sie sich wieder, diese großartige chilenische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft!

Als wir dann in der Hotelbar mit einem ersten "Pisco sour" auf unser Zusammentreffen anstießen, lernte ich von José sogleich, dass dieser sowohl in Chile als auch in Peru als Nationalgetränk reklamierte Mix aus Traubenschnaps, Limettensaft, Zucker und Eiweiß in seiner Übersetzung auf ein altes indianisches Wort mit der Bedeutung "frei fliegender Vogel" zurückgehen soll. Ich vermute stark, dass es da einen kausalen Zusammenhang zwischen der Anzahl vertilgter Piscos und dieser Wortbildung geben muss! Da mich aber die Neugier auf Geschichten um alte und neue Bodenschätze in das nördliche Chile geführt hatte, durfte ich auch umgehend von Joses außergewöhnlichen Kenntnissen auf diesem Gebiet profitieren.

"Eigentlich war es euer Justus von Liebig, der dafür verantwortlich war, dass aus einem bis dahin völlig verschlafenen, von niemandem beachteten, unfruchtbar und trostlos wirkenden Landstrich plötzlich ein Zankapfel zwischen Chile, Peru und Bolivien wurde. Seine Entdeckung, Natronsalpeter zu nutzen, um daraus Kalisalpeter und daraus wiederum sehr kostengünstig Schießpulver herzustellen, führte schlagartig zu einem eskalierenden Streit zwischen den drei Ländern. Da Natronsalpeter praktisch unbegrenzt in der Region zur Verfügung stand und eigentlich nur eingesammelt werden musste, versprach dies Aussicht auf gigantischen wirtschaftlichen Gewinn. Und da man sich bis zu diesem Zeitpunkt weder um einen konkreten Grenzverlauf, noch um die geringste Infrastruktur gekümmert hatte, sprachen nun erst mal die Waffen.

In diesem Salpeterkrieg von 1879 bis 1883 wurde die Auseinandersetzung mit allen Mitteln geführt und im Ergebnis verlor Peru seine südliche Provinz Tarapaca und Bolivien mit seiner Provinz Antofagasta den einzigen Zugang zum Meer. Der Hunger nach dem Nitrat in Europa, welches im 1. Weltkrieg unglaubliche Mengen davon im wahrsten Sinne des Wortes "verpulverte", führte in Nordchile zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung, der in dieser Form mit dem "Goldrausch" in Amerikas Norden vergleichbar ist.


Das Entstehen von Unternehmen, Orten, Fabriken, Eisenbahnstrecken, der Ausbau von Häfen und ein enormer Zuzug von Arbeitskräften waren augenscheinlicher Ausdruck dieser Entwicklung. So wurden damals beispielsweise die Häfen in Antofagasta und Inquiqe zu Einrichtungen, die weltweit an der Spitze der Umschlagsvolumina lagen. Sie bildeten zudem den zentralen Punkt eines fantastischen Kapitels von Seefahrtsgeschichte, denn hier schlug die letzte Stunde der großen, kommerziell genutzten Windjammer, die das Nitrat in rund drei Monaten um das Kap Hoorn nach Europa transportierten. Unvergessen die berühmten P-Liner, die Pamir, die Passat und die Preussen, die auf ewig mit dem Transport des Salpeters nach Deutschland verbunden bleiben werden. "Morgen wirst du einen Blick auf die Stadt werfen und … deutschen Boden betreten", so José beim Abschied augenzwinkernd. Sollte es doch ein Pisco zuviel gewesen sein?

An diesem zeitigen Morgen wirkte die Stadt noch recht verschlafen. Ihre rund 300.000 Einwohner gehören wohl nicht unbedingt zu den Frühaufstehern. Ein Blick auf einen der beiden Strände direkt hinter dem Hotel, die aber wohl auch bei höherem Sonnenstand dank des kalten Humboldtstromes nicht unbedingt zu längerem Schwimmen einladen dürften, verstärkte den Eindruck, das Antofagasta einen eher bescheidenen, fast ärmlichen Eindruck vermittelt. Das verwundert doch insofern, als dass die Stadt nicht eben als ärmlich definiert werden kann. Als Sitz wichtiger Montanunternehmen zur Gewinnung und Verarbeitung umliegender Bodenschätze, des eindrucksvollen Tiefseehafens, sowie der bedeutenden Transandenstrecken nach La Paz und nach Salta, verfügt die Stadt über ein beachtenswertes Steueraufkommen und ein kurzer Blick in den kommunalen Haushalt würde manchem unserer Kämmerer ein neidvolles Staunen ins Gesicht zaubern. Auch aus der Zeit des Salpeterbooms ist recht wenig zu entdecken. Nur einige herausgeputzte Bauwerke erinnern hier an diese Ära, so der aus England herangeschaffte Uhrenturm am Plaza Colón oder das seinerzeit vorgefertigt aus Europa angelieferte ehemalige Zollgebäude, das eine Mischung aus spanischer Architektur und schweizerischen Almelementen zur Schau stellt.


So war der für mich dann doch beeindruckende Teil der Besichtigung Joses Ankündigung, nunmehr deutschen Boden betreten zu wollen. Wir wanderten zum Plaza Colón durch verschiedene Grünanlagen und herrliche Palmen gesäumte Alleen am Hafen. "Mein Großvater half damals beim Entladen von bestem deutschen Mutterboden, den die Schiffe aus ihrer Heimat mitbrachten und der den Windjammern als Ballast diente, ohne den ein Segeln unmöglich gewesen wäre. Und dieses Substrat wurde dann hier ausgebracht und sorgte in der wüstenähnlichen Stadt für ein Aufblühen der ansonsten nur spärlichen Flora!" Diese Information überraschte mich. Woher konkret die Erde stammte, wusste niemand zu sagen. Vermutlich war sie irgendwo aus Norddeutschland, denn lange Transportwege zu den Seehäfen wollte sicher niemand. Fakt ist jedenfalls: Die chilenischen Palmen müssen sich bestens mit dem "Einwanderer" verstehen, denn sie gedeihen prachtvoll in dem deutschen Humus!

Das Mietauto brummte monoton vor sich hin als ich die letzten Bretterhüten am Stadtrand hinter mir lies und mich ein Stück auf die legendäre "Panamericana" begab, die Alaska und Feuerland so spektakulär miteinander verbindet. Allerdings galt es für mich heute nur die bescheidene Strecke nach Calama zurückzulegen. Versehen mit den vielen Tipps und Hinweisen, die mir José zum Abschied noch mit auf den Weg gegeben hatte, war dies nun wahrlich kein Problem. Schon bald nach Verlassen der Stadt finden sich erste Spuren und Hinterlassenschaften des Salpeterabbaus links und rechts der Straße.

So rasant der Beginn des Abbaus war, so abrupt fand er sein Ende. Mit der Erfindung der synthetischen Herstellung des Nitrats kam schlagartig das Aus für Förderung und Verarbeitung und das sofortige Ende aller Aktivitäten. Fabrikanlagen und Wohnstätten wurden umgehend von ihren bisherigen Nutzern verlassen, manche Anlagen wirken, als wäre dies erst kürzlich geschehen. Geisterstädte wie aus alten Westernfilmen, mit Maschinen und Geräten, die ihre deutsche, englische oder nordamerikanische Herkunft noch immer anzeigen können, weil Substanzverlust hier mehr durch Erosion als durch Korrosion erfolgt. Und manches Teil, was hier vollkommen unbeachtet in der Wildnis liegt, wäre in manchem unserer Industriemuseen glanzvoller Mittelpunkt technischer Präsentationen! So wie in Baquedano, wo in einem kleinen Museum Lokomotiven und Wagen aus alter Zeit fast unbeachtet stehen, die in ihrer Einmaligkeit und Authentizität das Herz eines jeden Eisenbahnfreundes Purzelbäume schlagen lassen dürfte.

Und mit diesen leicht melancholischen Gedanken zur Vergänglichkeit kam nunmehr mit dem Erreichen der größten Kupfermine der Welt in Chuqicamata das Jetzt und Heute wieder zu seiner gebührenden Aufmerksamkeit. Das Kupfer, dieses "Rote Gold", ist es, um das sich hier heutzutage alles dreht und welches den Lebensrhythmus der gesamten Region bestimmt.


Der Verlust der Salpetergewinnung hatte dafür gesorgt, dass nach neuen Möglichkeiten gesucht werden musste, den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch der Region zu verhindern. Und wieder war es eine Erfindung, die die weitere Entwicklung beeinflusste: Edisons Glühlampe sorgte für einen Riesenbedarf an Kupfer für Stromleitungen und sonstige Elektrizitätselemente. In der Atacama waren entsprechende Vorräte erkundet, bereits seit 1881 gab es vereinzelt Förderungen und so verwundert es nicht, dass 1911 die amerikanischen Guggenheimbrüder damit begannen, die Chuqicamatamine zur größten Abbaustätte der Welt auszubauen.

Seit 1971 ist die Mine verstaatlicht und erwirtschaftet über 75% der chilenischen Deviseneinnahmen. Das Besondere der Mine ist der Tagebaubetrieb. In seinem Kern nimmt die Abbaustätte etwa 15 Quadratkilometer in Anspruch. Einmalig ist aber die Tiefe des Tagebaus von etwa 700 Metern und das bei immer noch vorhandenem Spielraum nach unten! In diesem gigantischen Loch werden täglich so um die 200.000 Tonnen Gestein abgebaut, mit Technik, die die Relativität des Daseins bestens verdeutlicht. Steht man nämlich vor einem der Transportkipper, die pro Fahrt über 100 Tonnen Material befördern, fühlt man sich als winziger Zwerg. Sieht man aber dann die lange Reihe der Kipper in den Serpentinen der Grube dahinrollen, glaubt man ein Ameisenvolk sei im Anmarsch. Es ist eben alles relativ!

Im Übrigen beträgt der Kupfergehalt durchschnittlich 1,5%. Da kann man sich leicht ausrechnen, wie oft diese Kipper auf Tour gehen müssen bis die ungefähr 700.000 Tonnen Kupferbarren auf der Waage liegen, die hier in etwa pro Jahr erzeugt werden! Und der Hunger der Welt nach dem roten Gold ist ungebrochen. Viele Edisons sind ständig zugange Neues zu entwickeln, was den edlen Rohstoff erfordert. Und zu recht wollen immer mehr Menschen teilhaben an diesem Neuen. Da klingt es fast wie ein Anachronismus - allerdings in sehr sympathischer Form -, wenn eine weltbekannte schottische Destillery verkündet: Für die dringend erforderliche Reparatur ihrer uralten Brennblasen kann nur Kupfer aus der Atacama eingesetzt werden, da ansonsten die Qualität ihres bekannten Whiskys nicht mehr gewährleistet werden kann. Wenn das kein Nachweis für die Güte des hiesigen Kupfers ist!


Trotzdem kann eines nicht vergessen werden: Bei aller Hochachtung für die menschlichen und technischen Leistungen, die hier beim Abbau und der Verarbeitung des roten Goldes erbracht werden, bei aller Einsicht, technischen Fortschritt mit notwendigem Material abzusichern und vor allem auch mit Sicht auf die sozialpolitische Komponente für die Menschen hier und im ganzen Land - es bleibt ein sehr zwiespältiges Gefühl, weil der Preis für das alles doch recht hoch ist - und damit meine ich nicht den stetig wachsenden Weltmarktpreis an den Metallbörsen. Betrachtet man die in den Jahren verursachten Umweltschäden, gerade im Umgang mit Giften wie Arsen, Schwermetallauswaschungen oder die allgegenwärtige Feinstaubbelastung bleibt mehr als nur ein mulmiges Gefühl zurück. Erhebliche Krankheiten unter Beschäftigten und Anwohnern haben zur Evakuierung der gesamten Stadt Chuqicamata geführt.

Und so liegt bei meiner Weiterfahrt nicht nur ein kleiner Beutel mit norddeutscher Erde aus Antofagasta neben einem prachtvollen Stück rotem Gold im Auto, sondern auch eine große Portion Nachdenklichkeit und Sorge um diese großartige Region!

Text + Fotos : Bernd Küpperbusch

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion artikel] / [archiv: chile]





[kol_1] Macht Laune: Olé, olé, olé

Der Mann steht breitbeinig in seinen staubigen Schuhen da. Sein weißes Hemd hat er in die enge schwarze Hose gesteckt. Die drei obersten Knöpfe des rüschenverzierten Hemdes hat er pflichtschuldig offen gelassen, so dass man seine Brusthaare sehen kann. Um den dicken Hals liegt gewichtig eine Goldkette. Er lächelt nicht, er grinst, sein Schurrbart verzieht sich dabei. Die dunklen Augen sind glasig. Man weiß nicht, was er denkt. Auf jeden Fall macht er gute Miene zum Spiel – seinem Spiel.

Er ringt seiner Gitarre bekannte Spanien-Melodien ab. Jeder kennt sie, alle singen mit, klatschen, schunkeln. Niemand bemerkt, dass er bloß noch die Refrains singt, dass er sich schon lange nicht mehr die Mühe macht, sich den ganzen Text zu merken. Es scheint auch keinen zu stören, dass er manchmal unterbricht, sich den Schweiß von der Stirn wischt oder aus der Bierflasche trinkt, die am Boden neben ihm steht. Das Publikum hat längst seinen eigenen Rhythmus gefunden, und der ist dumpf und monoton. Eine stumpfe, nicht umzubringende Fröhlichkeit hat sich breit gemacht. Wir sind auf Urlaub. Und so muss der Mann weiterspielen. Lalala. Olé, olé, olé.

Text: Nora Vedra

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion] / [archiv: macht laune]





[kol_2] Lauschrausch: "Neue" Folklore aus Lateinamerika

Benjamin Taubkin / Abacai
Cantos do nosso chão
Connecting Cultures / galileo mc
Ein Großteil der brasilianischen Folklore und Musik hat afrikanische Wurzeln. Auf dem Album, das der Pianist Benjamin Taubkin mit dem Ensemble Abacai produziert hat, wird dies sehr deutlich. Er, ein Repräsentant der Neuen Musik Brasiliens, spielt mal minimalistische Melodien, mal jazzige Tonfolgen zu den Trommelklängen (caixas) und Gesängen der traditionellen Gruppe aus São Paulo, zu denen sich ab und an ein Akkordeon gesellt.

Benjamin Taubkin / Abacai
Cantos do nosso chão
Connecting Cultures / galileo mc

Die traditionellen Lieder aus Pernambuco oder Belo Horizonte sind nicht so temperamentvoll wie andere, bekanntere brasilianische Musik, aber nicht weniger reizvoll.

America Contemporanea
Um outro centro
Connecting Cultures / galileo mc
Das zweite, von Taubkin in der Reihe "Music from another centre of America" initiierte Album hat einen anderen Schwerpunkt. Zehn Musiker aus sieben lateinamerikanischen Ländern, die Taubkin über die Jahre während seiner Konzertreisen kennen lernte, hat der Pianist hier versammelt:

America Contemporanea
Um outro centro
Connecting Cultures / galileo mc

Der Flötist Alvaro Montenegro aus Bolivien, die kolumbianische Sängerin Lucia Pulido, der Perkussionist Luís Solar Narciso (Peru), der argentinische Multiinstrumentalist Carlos Aguirre, der Bassist Christian Galvez aus Chile, der venezolanische Gitarrist Aquiles Báez sowie einige Brasilianer interpretieren zehn traditionelle bzw. für dieses Projekt geschriebene Stücke, die vom modernen Jazzarrangement über brasilianische und chilenische Folklore bis zum kolumbianischen Cowboylied reichen.

Text: Torsten Eßer
Fotos: amazon.de

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion artikel] / [archiv: lauschrausch]





[kol_3] Pancho: Weißes Thunfisch-Gazpacho
Sommerlich leicht (oder auch nicht)

Gazpacho muss nicht blutrot sein und auf drei Kilometer Entfernung nach Knoblauch duften. Eher durch Zufall haben wir folgende Light-Variante entdeckt, die drei Vorteile in sich vereint:

Sie schmeckt sommerlich leicht, ist fast so gesund wie die rote Originalversion und ist in einer Minute fertig und damit eine der schnellsten Vorspeisen der Welt. Zudem durchaus preisgünstig.

Zutaten
1 Bio-Salatgurke, 1 Dose Thunfisch (am besten mit Öl, auch wenn das den Light-Vorsatz wieder ein wenig stört, aber mit Öl schmeckt es einfach besser als nur „in eigenem Saft und Aufguss“), 1 großer Becher (500 Gramm) fettarmer Joghurt (da sind wir wieder bei Light, es kann aber ruhig auch normal fetter sein), eine halbe Zwiebel, Knoblauch darf auch sein, aber dezent, höchstens eine Zehe und nicht vier, den Saft einer halben Zitrone, Gewürze nach Gusto, empfehlenswert in jedem Fall Salz, Pfeffer, frische Kräuter, vor allem viel Dill und ein halber Teelöffel Senf, evtl. auch Petersilie und/oder Basilikum, 1 – 2 Esslöffel Olivenöl.

Zubereitung
Gurke schälen (bei Bio nicht unbedingt nötig), Zitrone pressen. Dann alle Zutaten zusammen einige Minuten mit dem Pürierstab (oder im Mixer) malträtieren, das Ergebnis müsste eine dünnflüssige, cremeweiße Suppe sein, die man vor dem Servieren kalt stellen sollte, damit der Erfrischungsfaktor noch höher ist.

Wem diese Version zu leicht und dünnflüssig ist, der kann auch die barocke Variante wählen:
Statt Joghurt fetter (Frisch-) käse (z.B. Philadeplphia) und zusätzlich Erdnüsse hinein pürieren (oder wie beim Original-Gazpacho altes, aufgeweichtes Brot).

Am besten kombiniert man diese Sommer-Vorspeise mit Sesambrot und Weißwein (z.B. Marqués de Riscal aus Rueda).

Und schmecken lassen...

Text + Fotos: Berthold Volberg

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion artikel] / [archiv: pancho]





[kol_4] Erlesen: La Paloma - das (Jahrhundert-) Lied

Auch der Hamburger Musikjournalist Rüdiger Bloemeke ist der Melodie von La Paloma verfallen und hat im Jahr 2005 ein Buch über die Geschichte dieses Liedes auf den Markt gebracht. Erstaunlicherweise bedient sein Cover das Meeres-Klischee, obwohl er die Bedeutungswandlung des Liedes im Buch kritisch beschreibt. In seinem Werk hat er über die bekannten Fakten hinaus viele Details gesammelt, so zum Beispiel den Text der DDR-Version des Liedes oder die Anekdoten zu Don Robertson, dem Texter der Elvis-Version. Überhaupt leistet sich Bloemeke viele ausschweifende Geschichten zu einzelnen Personen, die für das Lied Bedeutung hatten, wie Heinrich Rupp, der Texter der ersten deutschsprachigen Version, oder für die das Lied Bedeutung hatte, wie für den Dichter Joachim Ringelnatz.

Rüdiger Bloemeke
La Paloma - das Jahrhundert-Lied
Voodoo Verlag Hamburg, 2005
Seiten: 158, Euro: 15,80

Dessen Text erscheint streckenweise persönlicher als jener der Autoren Faltin/Schäfer (s.u.), weil er mit seinen musikalischen und politischen Vorlieben nicht hinter dem Baum hält, wenn er beispielsweise beschreibt, wie La Paloma zur Zeit der 68er in der Schlagerecke verkam und so als "Vogel der Liebe, der Lust, des Friedens" die Chance verpasste, "die Botschaft geistiger und sexueller Freiheit" zu verbreiten. Seine Meinung, die Freddy-Version(en) des Liedes sei(en) überragend, kann ich allerdings nicht teilen.

Sigrid Faltin und Andreas Schäfler haben das Begleitbuch zum Film verfasst. Ihm liegen die ersten vier CDs der Trikont-Reihe bei, bestimmt auch, weil sie bei Sigrid Faltin den Auslöser zur Produktion des Films darstellten. Faltin hat ihre Reisen für die Drehs auch genutzt, um noch mehr Geschichten über das Lied zu sammeln, so dass das Buch inhaltlich weit mehr bietet als der Film. Natürlich auch, weil ab Seite 120 Gastautoren zur Feder greifen, u.a. Kalle Laar, der hier eine neue Zusammenfassung seiner Booklet-Texte bietet (zu den vier beiliegenden CDs) und Saxophonist und Komponist Klaus Doldinger, der im Soundtrack zum Film "Das Boot" mehrfach eine Platte mit La Paloma im Hintergrund erklingen ließ. Übrigens ist das nur einer von vielen Filmauftritten des Liedes. Im französischen Film "Das Auge" summt Hauptdarstellerin Isabelle Adjani das Lied jedes Mal nachdem sie einen Liebhaber umgebracht hat (berichtet wiederum Rüdiger Bloemeke).

Faltin/Schäfler übernehmen Fakten und einige Geschichten aus Bloemekes Buch, bieten insgesamt aber einen internationaleren Zugang zum Phänomen La Paloma, basierend auf der Recherche zu Faltins Film. Sie erzählen Geschichten aus Sansibar, Hawaii und Mexiko, aber auch aus Afghanistan, wo Ahmed Zahir der Lied in den 70er Jahren populär machte (kommt nicht im Film vor). Das Autorenteam präsentiert natürlich den aktuellen Forschungsstand und ergänzt ihn sogar um eine eigene, neue Erkenntnis: Die ursprüngliche Version von La Paloma ist länger als die bekannte, die beiden Autoren haben die andere Hälfte des Liedes in der Kunstschule von Vitoria gefunden.

Sigrid Faltin / Andreas Schäfler
La Paloma - Das Lied
mare Buchverlag Hamburg, 2008
Seiten: 192 [inkl.4 CD's], Euro: 48,00

Das Buch zum Film ist aufwendiger gestaltet und bietet reichhaltigeres Foto- bzw. Abbildungsmaterial als Bloemekes Werk, trotzdem empfehle ich La Paloma-Fans beide Bücher zu lesen.

Text: Torsten Eßer
Foto: amazon

[druckversion ed 09/2008] / [druckversion artikel] / [archiv: erlesen]





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