caiman.de 09/2012
[kol_1] Hopfiges: Alhambra Especial Die Sonne geht unter im Rücken der Verkostenden. Der Blick ist gebannt auf die Alhambra, von der spätestens allabendlich klar wird, warum sie übersetzt Die Rote heißt. Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Sierras de Huétor y la Alfaguara. Und natürlich darf zu diesem Szenarium die Alhambra Especial gereicht in Dosen oder Flaschen nicht fehlen. Ganz so einfach wollen wir es uns aber nicht machen. Wir entführen ein Alhambra Especial 2000 Kilometer gen Norden nach Berlin. Hier ist es egal, wo die Sonne steht, denn sie scheint nicht. Der Blick auf den Alex ist getrübt durch graue Wolkensuppe. Die Aussichtsplattform gar ist komplett eingetaucht und versteckt sich. Ein Betonstrich, der sich im Nichts verliert.
Eine leichte Süße, dabei aber wohltuend abgerundet, ist das Alhambra Especial trotz seiner 5,4% Alkohol süffig und gefällig. Der metallene Geschmack nach Dose fehlt gänzlich und so lassen wir das rote Gold, gebraut am Fuße Der Roten, in der granat (rot) Stadt, durch den Mundraum wirbeln und erfreuen uns am sanften Abgang. Fazit: In Anbetracht des Wetters hatten wir einen Beamerabend mit Fotos vom eingangs beschriebenen Szenario in Betracht gezogen. Die allabendliche Stimmung Granadas ins Wohnzimmer projizierend, hätte die Verkostung unter fast Idealbedingungen stattfinden sollen, um den Wohlfühl-Faktor zu simulieren. All dem bedurfte es aber letztendlich gar nicht: Alhambra Especial weiß sich auch in unwürdigem Ambiente durchzusetzen und Aufmerksamkeit zu erregen. Bewertung Alhambra Especial:
Text + Fotos: Dirk Klaiber [druckversion ed 09/2012] / [druckversion artikel] / [archiv: hopfiges] |