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[kol_4] Lauschrausch: Uruguays 70er im Doppelpack

OPA
Back home. Lost 1975 sessions
Vampisoul 009


Die Brüder Hugo und George Fattoruso (Piano bzw. Schlagzeug uvm.) sind für den Rock (und den Jazz) in Uruguay ähnlich wichtig wie Udo Lindenberg für den Deutschrock. Sie gründeten die Rockband – Los Shakers – und spielten in diversen anderen Formationen mit. 1969 verließen sie Uruguay auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen Richtung New York: Dort angekommen gründeten sie OPA (was im Slang Uruguays soviel wie Hallo bedeutet).

Die Geschichte der Gruppe reicht bis in die 80er Jahre, während derer sie mit unzähligen Musikern arbeiteten, u.a. den brasilianischen Jazzern Milton Nascimento und Airto Moreira.

"Back home" ist ein Album, das 1975 eingespielt, aber nie bzw. erst jetzt veröffentlicht wurde.

Es dominiert - für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich – Fusion, eine Art elektrifizierter Jazzrock, dessen Aushängeschild die Band Weather Report war. Hinein mischen sich Klänge von Funk, Candombe und Bossa Nova (in einer Coverversion von Edu Lobo). Und hier findet sich wohl die einzige Version einer lateinamerikanischen Band von "Never can say goodbye". Großartig!


Maranata
Maranata 1
Vampisoul 056

Hinter der Band Maranata versteckt sich ein anderer umtriebiger Musiker aus Montevideo, Roberto Giordano. Er stellte diese Band Ende 1978 spontan zusammen, um zu Promotionszwecken für das Sondor-Studio dieses Album einzuspielen, und löste sie genauso spontan 1980 wieder auf. Auf "Maranata 1" finden sich viele Coverversionen (Drei Engel für Charlie, Carly Carola etc.) im heute wieder hippen Stil der Endsiebziger: Shaft lässt grüßen!

Die instrumentale Version von "If you leave me now" (Chicago) ist allerdings noch kitschiger als das Original und wirklich grässlich. Ansonsten: Entspanntes Easy Listening.

Der Arbeit des Labels Vampisoul gebührt Anerkennung, denn die meisten dieser Originalaufnahmen waren und sind in Europa nicht erhältlich.

Text: Torsten Eßer
Fotos: amazon.de