caiman.de 04/2013
[kol_2] Hopfiges: Mahou negra Mir geht heute alles, aber auch so richtig alles, auf die Nerven: der ewig weiß-graue Frühling, die Redaktionsheinis und das zu verkostende Mahou negra. Am 31. März, es ist wohlgemerkt Ostersonntag um 8 Uhr in der Früh hatte ich schon erwähnt, dass es ohne Zeitumstellung, die ich gegen 2.68 Uhr zwischen zwei Runden Tequila in mein Telefon reingequält hatte, noch 7 Uhr wäre rufen die Pappnasen der caiman-Redaktion bei mir an, um mir wie immer ihr Leid zu klagen: "Hast du nicht noch? Kannst noch mal? Ist wichtig!" Eine Verkostung nach Tequila und Osterfrühstück ist so ungefähr der sinnloseste Akt am Bierhimmel. Ich wähle daher das Mahou negra unter meinen letzten noch zu verkostenden Mitbringseln aus Spanien. Denn erstens verspreche ich mir so rein gar nichts von dem dunklen Stöffchen TIPO MUNICH und zweitens hab ich die Nacht mit nem Düsseldorfer Altbierverfechter an nem Berliner Tresen verbracht. Klar kostet es sogar mich, als gestandene Trinkerin, Überwindung, nach einer Nacht wie der letzten zu schnuppern und intelligent dreinzuschauen. Dann ein erstes vorsichtiges Benetzten der Lippen zu vollführen und schließlich mit geschlossenen Augen einen kräftigen Schluck von links nach rechts und von vorne nach hinten laufen zu lassen. Was für die Cerveza Negra Especial spricht: Ich musste nicht gegen meinen Körper ankämpfen, die schwarze Flüssigkeit überhaupt schlucken zu können und konnte sogar den widerlichen pelzigen Tequilageschmack für Momente ausblenden. Die Mahou negra Verkostung an diesem fern der GUTE LAUNE Morgen hatte bisweilen ein Hauch von positivem Kaffeeerlebnis.
Mehr Worte möchte ich über den Geschmack nicht verlieren, denn was bei mir als Nachgeschmack präsent bleibt, ist ein fieses, salziges Gefühl des Austrocknens und das würde ich nach besagter Nacht nicht einmal einem Düsseldorfer Altbier unterstellen. Bewertung Mahou negra
Text + Fotos: Maria Josefa Hausmeister [druckversion ed 04/2013] / [druckversion artikel] / [archiv: hopfiges] |