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[kol_1] Amor: Copacabana im Winter
 
Neid! Das ist wohl das richtige Wort. Während in Deutschland der Sommer absäuft, schwitzen wir im brasilianischen Winter an der Copacabana. Neid! Das hört man am anderen Ende der Leitung, wenn man mit den Lieben in der fernen europäischen Heimat spricht. Warmer Winter hier, kalter Sommer dort.


Beim ersten Kontakt ist das Meer bitterkalt. Doch sobald man einmal abgetaucht ist, ist es nur noch Erfrischung. Von allen Seiten schallen die Rufe der Verkäufer: arabische Leckereien, Mate-Tee (eisgekühlt), Sandwiches, Eis und Kekse. Dazu die obligatorische Kokosnuss mit dem trüben Kokoswasser. Angeblich das gesündeste Getränk der Welt. Egal, uns schmeckt es auf jeden Fall.


Touristen überall. heute werden die Qualifikationsgruppen für die WM 2014 ausgelost. In der Stadt wimmelt es von Polizisten, die die Prominenten in den Hotels schützen sollen. "Kommt Beckenbauer auch?", fragen wir uns… Pelé ist auf jeden Fall da, aber nicht am Strand. Dafür spielen Jungs Futevoley, eine Art Volleyball, gespielt mit Schultern, Brust und Füßen. Jeden Nachmittag trainieren sie hier. "Neid", denken wir uns. Hier wohnen müsste man.


Aber noch geht es uns gut, wir liegen in der Sonne und lauschen den an den Strand auslaufenden Wellen. So müsste Winter immer sein. Von daheim kommt eine SMS. "Schöne Grüße aus dem Planschbecken Deutschland..." Wir können uns nicht beklagen!

Text + Fotos: Thomas Milz

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