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[art_3] Brasilien: Brasiliens schönste Küste (Teil 3) (Teil 2/Teil 1)
Zwischen Paraty und Ubatuba
 
Intro: Der Küstenabschnitt zwischen dem historischen Städtchen Paraty, im Süden des Bundesstaates Rio de Janeiro gelegen, und Ubatuba, einem Konglomerat aus etwa 100 Stränden an der Nordküste São Paulos, ist für mich ganz klar der schönste ganz Brasiliens. Zwar trifft man stets Ignoranten, die verneinen, dass São Paulo überhaupt über tolle Strände und atemberaubende Landschaften verfüge, doch die sind wohl noch nie die beeindruckende Küstenstraße entlang gefahren. Was soll’s, ihr Pech halt.

In den beiden ersten Teilen waren wir zunächst in Paraty eingekehrt, danach ging es ein Stückchen weiter Richtung Süden nach Trindade, einem traumhaft schönen Stranddorf mit sensationellen Badegelegenheiten. Als wir uns hier in den warmen Wassern treiben ließen, trugen uns die Wellen über die Grenze des Bundeslandes Rio de Janeiro hinein nach São Paulo.



Im dritten und letzten Teil nun dringen wir weiter nach Süden vor: São Paulos sensationelle Nordküste hinab bis nach Ubatuba: Höhepunkt und Abschluss der Reise. - Soll man sich das Schönste doch stets bis zum Schluss aufbewahren.

Fast unbewohnt ist die Küste auf den ersten Kilometern unseres Weges. Oder zumindest sieht man die kleinen Häuschen nicht, die in den versteckten Buchten liegen. Wir wollen es wagen und eine dieser Buchten ansteuern, fantastische Shrimps soll es da geben. So verlassen wir die Küstenstraße und erklimmen einen dichtbewachsenen Hügel, über eine mit Schlaglöchern übersäte Asphaltstraße immer weiter einer ins Meer hineinreichenden Landzunge folgend.



Oben angekommen erwartet uns ein unglaublicher Blick tief hinab über Strände, in die die aus dem Küstengebirge kommenden Flüsse ihre Wasser ergießen. Kilometerweit reichen die tiefgrünen Berge der Serra do Mar über den Horizont der Bucht von Ubatumirim. Auf der anderen Seite kommen wir an den Strand von Almada. Hier gibt es feine Shrimpsgerichte zu knabbern, gepaart mit weltmeisterhaften Caipirinhas. Der Rückweg wird mühsam werden.



Ubatuba heißt soviel wie "Überfluss an Kanus". Angeblich haben sich die verschiedenen Tupinambá-Stämme zu ihren Beratungen hier getroffen, was die ungewöhnliche Kanu-Ansammlung erklären würde. Hans Staden, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Stück weiter südlich den Eingeborenen zuerst in die Finger und dann in den Kochtopf fiel, spricht in seinen Erinnerungen von einem Ort namens Uwatibi, durch den er auf seiner Reise Richtung Norden kam. Gibt es wohl einen schöneren Ort um gefressen zu werden?



Wohl nicht, meinte Staden, dem im letzten Moment doch noch der Tod durch Verspeisung erspart blieb.

Zum Fressen schön ist dafür unser nächstes und letztes Ziel, die Praia do Félix. Wer einmal den idealen Ort für seinen Honeymoon sucht, der sollte einfach hierher kommen und ein Apartment in der Pousada "Praia do Félix" beziehen, durch deren Garten man direkt zum Strand gelangt. Links und rechts fließen kleine Bächlein eisigen Wassers in die Bucht, dazwischen nichts als weißer Sand und von den Wellen rund geschliffenes Gestein.

Wir entspannen uns hier drei Tage und kehren dann zurück in die lärmende Stadt, Ende der Reise, leider!

Text + Fotos: Thomas Milz

Links:
www.praiadofelix.com.br

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