caiman.de nullausgabe - köln, 1.dez.1999
südamerika

Der Yeti Amazoniens

"Das Tier war über zwei Meter groß und wog schätzungsweise dreihundert Kilogramm. Es hatte rötliches Fell und ein menschenähnliches Gesicht." So die Aussage eines Kautschukzapfers, der in den Regenwäldern Brasiliens dem Riesenfaultier begegnet sein will. Auch Goldschürfer und Waldindianer berichten immer wieder von einem wahrhaft gigantischen Tier in den unwegsamen Gebieten Amazoniens. In Brasilien nennen die Indianer diese Wesen "Mapinguari", in Bolivien spricht man vom "Ucumari". Was ist dran an den Geschichten dieser kryptozoologischen Art?

Wie Knochenfunde beweisen gab es während der letzten Eiszeit in Süd- und Mittelamerika ein Dutzend verschiedener Riesenfaultierarten. Das Megatherium gilt mit bis zu sechs Metern als das Mächtigste. Diese gewaltigen Pflanzenfresser lebten nicht in den Baumkronen wie heutige Zwei- und Dreizehenfaultiere. Sie richteten sich auf, um an ihre Grünkost zu gelangen. Knochenplatten in der Haut schützten sie vor feindlichen Angriffen. Seit etwa 8500 Jahren gelten diese Tiere als ausgestorben. Seit etwa 8500 Jahren gelten diese Tiere als ausgestorben. Berichte von Augenzeugen, die das Tier beobachtet haben wollen, reißen seit Jahrzehnten nicht ab.
Einhundert solcher Berichte konnte der Harvard-Absolvent und Naturforscher am Emilio-Goeldi-Museum im brasilianischen Belem, Dr. David Oren, in den letzten zehn Jahren sammeln. Übereinstimmend erwähnen sämtliche Augenzeugen den bestialischen Gestank, der von dem Mapinguari ausgehen soll. Das Riesenfaultier habe nach Angaben der Indianer sein Maul auf dem Bauch. Oren glaubt, daß es sich bei diesem Charakteristikum um eine große Drüse handelt, welche übelriechende Sekrete absondert, die das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen können. Augenzeugen, die aus Angst das Tier getötet haben wollen, waren nicht in der Lage einen Teil des Kadavers mit aus dem Wald zu bringen. Der Gestank sei einfach nicht auszuhalten.
...noch gibt es keine stichfesten Beweise für die Existenz des Mapinguari. Im März 1994 machte sich Oren auf die Suche nach dem großen Stinker vom Amazonas. Um diese Jahreszeit, so sagen die Einheimischen, steigt der Mapinguari aus den Vorbergen der Anden in das Amazonasbecken hinab.
Ausgestattet mit Gasmasken und Betäubungsgewehren, unterstützt von zehn Indios, durchstreifte Oren über einen Monat lang den Urwald im brasilianischen Bundesstaat Acre, nahe der peruanischen Grenze - jedoch ohne einen unwiderlegbaren Beweis für die Existenz des Mapinguari liefern zu können. Immerhin brachte Oren ein Büschel roter Haare und 22 Pfund Kot unbekannter Herkunft mit nach Hause.

Norman Doggett, ein Molekularbiologe am Los Alamos National Laboratory in New Mexico, stellte bei einer DNA-Analyse fest, daß die DNA des Haares der DNA des Blutes von noch lebenden Faultieren gleicht.
Skeptiker, wie der Paläontologe Malcolm McKenna vom American Museum of Natural History in New York behaupten, daß die Ergebnisse der Untersuchung kein Beweis für die Existenz des Riesenfaultiers seien. Konsequenterweise könne lediglich gefolgert werden, daß die Probe von irgendeiner Unterart der Gattung stamme.

Sollte es eines Tages gelingen, die Existenz des Mapinguaris zu beweisen, so wäre dies nicht nur eine Sensation für die Zoologen.
Vielmehr würde den Menschen auf der Schwelle zum neuen Jahrtausend bewußt, daß unser Planet doch größer ist als von vielen angenommen.
Für mehr Info kontaktiert: Paul Huppertz paul@caiman.de