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Freiwillig: APAN Nicaragua – ein Workcamp mit dem SCI


In Managua wurde ich am Flughafen empfangen und mit einem Pickup-Truck nach Diriamba, einer kleinen Stadt, ca. eine Stunde von Managua entfernt, gebracht, wo das Workcamp stattfinden sollte. In Diraimba angekommen, nahm mich meine Gastfamilie sehr freundlich und zuvorkommend auf. Ich bekam sogar ein eigenes Zimmer, worüber die anderen Familienmitglieder allesamt nicht verfügten.

Schwierig war es, meiner Familie auszureden, mir die Wäsche zu waschen und mein Zimmer zu putzen, was mir jedoch nach zähen Verhandlungen gelang. Essen bekam ich dreimal täglich, meistens Gallo Pinto (Reis mit Bohnen). Es war gut, einfach und reichlich, wobei zu erwähnen ist, dass die Küche Nicaraguas für einen Vegetarier nicht allzu viel Abwechslung bietet. Selbst schuld!

In der ersten Zeit bestand unsere Arbeit im Workcamp hauptsächlich aus zuschauen und kennen lernen. Wir, das waren Freiwillige aus Italien, Spanien, Belgien, Irland und Deutschland, die drei Wochen lang für die nicaraguanische Organisation APAN-MILAVE arbeiten sollten. APAN-MILAVE hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern von Diriamba, speziell denen, die in schwierigen Verhältnissen leben, eine Zukunftsperspektive und eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Das Angebot von APAN (Asociacion Pro Ayuda a la Ninez. Nicaraguense) besteht zum größten Teil aus einer Art einfacher Berufsausbildung für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren. Angeboten werden sechs verschiedene Betätigungsfelder: Schreinern, Malen und Zeichnen, Schneidern, Frisieren und Kosmetik, Tanzen und Handarbeiten.

Wir begleiteten die Sozialarbeiter von APAN-MILAVE bei ihren Hausbesuchen, nahmen an Versammlungen des Personals teil und beobachteten die Tanzgruppe zu ihren Auftritten. Besonders die Hausbesuche der Sozialarbeiter waren bemerkenswert.

Sie boten uns die Möglichkeit, in direktem Kontakt zu Familien in Diriamba zu treten und die Lebensumstände der armen Bevölkerung Nicaraguas aus der Nähe kennen zu lernen; eine Erfahrung, die normalen Touristen nicht vergönnt ist.

Ronald, der Direktor und Gründer von APAN, teilte uns gewisse Aufgabengebiete zu, unseren Fähigkeiten und Studiengebieten entsprechend. Ich gab zum Beispiel einen kleinen Computerkurs für die Mitarbeiter. Gegen Ende des Workcamps organisierten wir gemeinsam einen Tag mit verschiedenen Spielen und Wettkämpfen für die Kinder und Jugendlichen des Projektes, was auch freudig angenommen wurde.

Für Leute, die sich für die Arbeit in sozialen Einrichtungen interessieren und auch gewisse Fähigkeiten in diesem Bereich besitzen, kann ich APAN nur empfehlen. Gute Spanischkenntnisse sind ein Muss. Da es in diesem Workcamp überhaupt keine körperlichen Arbeiten gibt, läuft einfach alles über die Sprache. Das ist nicht in allen Camps so.


Die Leute in Nicaragua sind arm (bis auf die wenigen Ausnahmen extrem Reicher) und gleichzeitig sehr kontaktfreudig und zugänglich. Es passiert nicht selten, dass man auf der Strasse angesprochen wird, nur um gefragt zu werden, wer man ist, wo man wohnt und woher man kommt. Das Leben ist bunt, chaotisch und laut, was sich wiederum irgendwie auch gut mit dem tropisch-schwülen Klima kombiniert. ,Ich habe meinen Aufenthalt dort jedenfalls sehr genossen.

Text: Joris Murrmann
Fotos: Dirk Klaiber
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Infos zum SCI (Service Civil International): www.sci-d.de

Weitere Artikel zu Nicaragua findet ihr im Archiv.







 
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