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caiman.de 4. ausgabe - köln, 01. april. 2000
peru

Machu Picchu - die geheimnisumwobene Stadt

Hundert Kilometer von Cusco entfernt, der alten Hauptstadt des Inkareiches des Tahuantinsuyu, über dem wilden Canon des Urubamba, auf 2500 Metern Höhe versteckt liegt die sagenumworbene Stadt der Inkas, Machu Picchu. Vier Jahrhunderte lang war sie in Vergessenheit geraten. Nichts weiß man von ihrer Vergangenheit:


keine Säulen oder gemeißelten Stelen, keine bilderreichen Fresken, keine Schriften auf den Grabmälern, keine Hieroglyphen, Bilderschriften oder Codes, die uns näheres berichten könnten. Fragen über Fragen, die niemand so recht zu beantworten weiß. Aus welcher Epoche stammt sie? Wer waren ihre Erbauer? Wer waren die letzten Bewohner und warum wurde sie verlassen?

Machu Picchu -
1911 von Bingham entdeckt

War es eine heilige Stadt? Eine Stadt der Riten? Die Stadt der obersten Sonnenakropolis? Noch heute beschäftigen sich die Archäologen mit den vielen Fragen, die nie ein Ende zu nehmen scheinen und den Mythos der Stadt auch fast 90 Jahre nach ihrer Entdeckung lebendig erhalten.

1911 macht sich Hiram Bingham unter Schirmherrschaft der Yale-Universität und der National Geographic Society auf die Yale-Peru Expedition. Erst durch die Hilfe eines peruanischen Mestizen, der nahe der verlorenen Stadt in den Anden lebt, gelingt Bingham die unglaublichste Entdeckung des Jahrhunderts: Machu Picchu. Bingham jedoch ist enttäuscht von seiner Entdeckung; dachte er doch

Vilcabamba la Vieja, den verbotenen Schlupfwinkel der großen Magier und Zauberer und Wahrsager der "Abscheulichen Universität des Götzendienstes", oder gar Viticos, den Zufluchtsort von Manko Inka und seinen rebellischen Söhne zu entdecken, die in aller Eile die Stadt gegen die spanischen Konquistadoren erbauten, und die nie gefunden wurde.
Intihuanta - der Ort, an dem die Sonne gebündelt wird

Erst als Bingham 1914 nach Peru zurückkehrt, ist er verzaubert von Machu Picchu, doch läßt ihn die Suche nach den zwei weiteren Städten bis an sein Lebensende nicht zur Ruhe kommen. Ist Machu Picchu vielleicht Vilcabamba la Vieja oder Viticos? Ein Schweigen legt sich über diese Stadt, denn vergessen war sie nie, zumindest nicht von den dort lebenden Indios, die vielleicht aus Furcht vor der Strafe der Götter ihr Schweigen 400 Jahre lang bewahrten... Heute ist Machu Picchu ein gern besuchter Touristenplatz.

Man kann den alten Weg der Inkas folgen, um dann in der Morgendämmerung zu Beginn des vierten Tages durch das Sonnentor, die Stadt unter sich erblühen sehen; oder aber mit dem Zug bis nach Aguas Calientes, um von dort per Bus oder zu Fuß den geheimnisvollen Ort zu besichtigen.

Keinerlei Fresken, Verzierungen oder Codes

Egal, welchen Weg man wählt, das Erbe der Inkas bleibt lebendig und in den frühen Morgenstunden erscheint sie wieder aufzuerstehen, die letzte Hochkultur der Inka. Und es scheint nicht mehr wichtig, ob es sich nun um Machu Picchu, Vilcabamba la Vieja oder Viticos handelt.
Das Erbe lebt in Ihr.

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Für mehr Info kontaktiert: inti@caiman.de (Jutta Huppertz)
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