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caiman.de 7. ausgabe - köln, 15. juli. 2000
chile

Reise zur Jahreswende (teil 2)


Der Weg nach Süden in Richtung Belize-City ist schnell gefunden. Für die Überquerung des Lagoon-Flusses zahlen wir 1 Bel.$ Brückenzoll. Nach 22 Meilen geht es rechts ab zum Crooket Tree Wildlife Sanctuary. Am Visitor Center entrichten wir unseren Obulus (8 Bel.$ p.P.), und so finden wir im nahe gelegenen Ort Crooket Tree am Ufer der Lagune unser Etappenziel:
Birds Eye Views Lodge, wo die Übernachtung auf dem Campingplatz 5 US $ p.P kostet.


"das paradies für vögel, pflanzen und menschen"
Hier gibt es unsagbar viele Arten von Wasser- und Landvögeln, die man nach kurzem Tripp vom Zeltplatz aus mit oder ohne Fernglas bewundern kann.



Alleine sechs Reiherarten unterscheiden wir. Hier wollen wir auch morgen bleiben. Ein Canoe ist gemietet und soll morgen um 9.00 Uhr eintreffen (20 Bel.$ p.Tag).

Der heutige Tag bringt einige Supererlebnisse auf der Lagune, die sich
vis-avis unserem Schlafplatz gegenüber ausbreitet. Breits um 8 Uhr treffen Fischer und Canoe ein. Für die Küche bringt er einen Riesenfisch, der wohl zu einem nicht geringen Teil später zu unserem Abendessen verarbeitet wird (7 US$ p.P. incl. Getränk).

Stefanie, die schwarze Perle, ist für alles zuständig: Sie hat auch das Permit zum Wäschewaschen von der Besitzerin erwirkt und das Canoe besorgt bzw.vermittelt.

Gegen 9.30 Uhr kann´s dann losgehen. Wir paddeln über die Crooked Tree Lagoon.

"der lebensraum des abendessens"


Zu sehen gibt es unglaublich viele Pflanzen, Seerosen und wildes Ufergesträuch. Doch am interessantesten sind die vielen Vögel, die trotz zweier Vogelbücher nicht einfach zu identifizieren sind (Birds of North-America und Mexican Birds).

Als wir zum Platz zurückkehren, ist Gipsy besonders glücklich, da alle Wäsche gewaschen und getrocknet ist. In zwei Stunden gibt es Abendessen.

Das Fischessen ist wirklich köstlich. Beim abendlichen Mondlicht genehmigen wir uns einige Drinks des Typs Cuba Libre und genießen die tolle Stimmung am Seeufer. Wegen des leichten Windes ist es zur Abwechslung mückenfrei...

An nächsten Morgen packen wir wieder ein und bedanken uns noch einmal besonders bei der Stefanie, unserem Engel mit einem angemessenen Trinkgeld.


"leider ohne elektronische orientierungshilfe"

Eigentlich wollten wir noch einen Naturpfad am Seeufer entlang Wandern; der aber stand unter Wasser.


Auf der Hauptstraße (Northern Highway) angekommen, beginnt der Richtungsstress. Hinweisschilder sind in Belize sehr selten.

Zunächst fahre ich seelenruhig nach Süden, Richtung Sand Hill. Doch plötzlich meint meine liebe Gattin, ich müsse umdrehen, nach Altun Ha gehe es von hier aus nördlich. Also retour, sie hat die besseren Waffen (den Reiseführer) in der Hand. Wir rauschen wieder an Abzweigung nach Crooked Tree vorbei. Tschau, hier waren wir schon einmal.

Doch die Abfahrt zum alten Highway will nicht kommen. Nach einer Weile treffen wir auf jemanden, der uns erklärte,wir wären 10 Meilen zu weit nördlich. Also umkehren! Wieder vorbei an Crooked Tree vorbei. Tschüss auch, hier waren wir wirklich schon mal!

Endlich, nach 18.5 Meilen kommt an einer Tankstelle die Abzweigung zur Ruinenstätte Altun Ha. Noch 12 Meilen auf dem alten Highway und dann 2,5 Meilen links ab, und die Ruinen liegen vor uns.

Altun Ha gehört sicher nicht zur 1.Klasse der Mayaruinen.
Doch die Stätte ist immerhin schön gelegen, am Rande des Urwaldes, den wir ziemlich kopflos betreten, um nach weiteren Ruinen zu suchen...
... und im Laufschritt wieder verlassen, um nicht ein Fraß der Mücken zu werden.
Richtig, wir haben vergessen, uns mit repelente einzureiben.


"gemütlich hinein, rasant hinaus"
pa`rriba

Im Ruinenfeld der Plaza 1 und 2 haben wir wieder Ruhe.

In Belize-City legen wir nach der Besichtigung einen Stopp ein. Zu unserer Freude treffen wir auf ein Bhutan-Gas-Depot, wo wir unsere beiden Flaschen mit Hilfe eines freundlichen Menschen aus Honduras wieder auffüllen können.

Belize-City ist durch und durch ein Karibenstädtchen mit kleinem Zentrum, aber viel Gemütlichkeit. Die Leute sind super freundlich. Die befürchtete Drogenanmache findet nicht statt. Wir erledigen einige Telefonate und schicken Faxberichte an einige Freunde.

Später kaufen wir ein. Unverständlicherweise gibt es nur vergammelte Orangen, wo es im Süden des Landes doch nur so von Zitrusfrüchten wimmelt! Sonst ist alles zu haben, aber sündhaft teuer - außer einer Campariflasche zu 13 Bel.$, die ich mir sofort kralle. Unser Einkauf ist bescheiden, aber trotzdem nicht preiswert. Eine Straßenkarte von Belize für 18 Bel.$ kann endlich erstanden werden.

Aus der Stadt heraus kommt man nur, wenn man fragt. Für alle, die es wissen wollen: Auf dem Western Highway geht`s am Belize Cementery vorbei. Einige Gräber liegen sogar zwischen den Straßenabschnitten, mitten auf dem Weg.

Als erstes wollen wir den Belize-Zoo besuchen, doch als wir gegen 15.30 Uhr eintreffen, ist dies für einen Besuch schon zu spät. Der Eintritt soll 15 Bel.$ kosten. Wir verzichten und fahren weiter westwärts an der Abzweigung nach Süden (Belmopan) vorbei, auch an den sicherlich schönen Nationalparks Monkey Bay Wildlife Sanctuary und Guanacaste Park.

So manche Abfahrt gibt es noch, aber wer will schon die Mennoniten zu später Abendstunde in Spanish Lookout besuchen? So campen wir lieber, noch im Hellen ankommend, bei Meile 62 auf Cesars Palace - ein Platz mit allen Annehmlichkeiten versehen. Hier treffen wir auch ein bayrisches Radfahrerpärchen.

Wir vereinbaren, uns Weihnachten in Placencia zu treffen, dem Traumziel aller Tramper, aber es sollte nicht sein, denn wir fuhren auf die Kays (cayos)...



(Hejo Sistermans) Der dritte Teil folgt am 01. August 2000.
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