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[kol_2] Ausstellung: Die gefährlichsten Schulwege der Welt
Mexiko
 
Jeden Montag kämpft sich der kleine Lorenzo alleine über rutschige Geröllhalden, vorbei an steil abfallenden Schluchten. Alles nur, damit er die Schule besuchen kann und im Internat etwas zu essen bekommt. Der Sechsjährige lebt im Nordwesten Mexikos in der weitläufigen Sierra Madre Occidental, der Heimat seines Volkes, den Rarámuri.


Foto 1
Der sechsjährige Lorenzo ist auf dem Weg zur Schule.

Foto: © Maximus Film


Sendetermin und Info
Die gefährlichsten Schulwege der Welt
Mexiko
Sonntag, 2. Juli 2017 um 08.40 Uhr (15 Min.)
Genre: Kindersendung | Dauer: 15 Min. | ARTE

Die Indios leben noch wie vor 500 Jahren in den Bergen und haben kaum Kontakt zu Außenwelt. Ackerbau und Viehzucht bestimmen ihren Alltag. Die Armut ist groß bei den Rarámuri. Um ihr zu entrinnen, überwindet Lorenzo auf seinem gefährlichen Schulweg mehr als tausend Höhenmeter.


Foto 2
Die Schwestern Angela, Philomena und Teresa können die Schule von zu Hause aus sehen. Der Weg dorthin dauert allerdings zwei Stunden.

Foto: © Maximus Film

Einmal kurz unkonzentriert, ein unvorsichtiger Schritt und Lorenzo würde abstürzen. Mit ihm drücken Teresa, Angela und Philomena die Schulbank. Die sechs-, acht- und neunjährigen Schwestern können von ihrem Zuhause auf einem Hochplateau aus die Schule auf dem gegenüberliegenden Berg sehen. Doch um dort hinzukommen, müssen sie stundenlang über schmale Felswege vorbei an scharfen Felskanten balancieren, einen Bach überqueren und kurz vor dem Ziel noch einmal steil auf allen vieren über glatte Felsen klettern. Bei Regen ist ihr Weg kaum zu schaffen, denn dann verwandelt sich der Bach innerhalb von Minuten in einen reißenden Strom, und die Felsen werden glatt wie eine Eisfläche.


Foto 3
Die Sierra Madre Occidental ist die Heimat des Volkes der Rarámuri. Das heißt übersetzt "die, die ganz schnell laufen können."

Foto: © Maximus Film


Auf ihrem Weg in die Schule sind die Kinder völlig auf sich allein gestellt. Bis zu vier Stunden marschieren sie durch eine der schönsten, aber auch gefährlichsten Landschaft Mexikos. Alle haben dabei nur ein Ziel vor Augen: später eine Arbeit in einer Stadt finden und ein besseres Leben führen.

Text: ARTE

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