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caiman.de 8. ausgabe - köln, 01.august 2000
pancho

tamales

In Lateinamerika wimmelt es nur so vor kulinarischen Spezialitäten. Jedes Land besitzt seine eigenen Nationalgerichte. Jedoch gibt es eine Speise, die in sehr vielen Ländern hoch geschätzt wird: den Tamal. Verbreitet ist er in ganz Mittelamerika und Teilen Südamerikas.

Also: Was ist ein Tamal? Kennt Ihr gefüllte Weinblätter? So in etwa sehen Tamales aus, allerdings mindestens viermal so groß.


dick, gemütlich und fähig
Anstelle von Weinblättern hat man ihn in Bananenblätter gewickelt.

Diese gilt es zu entfernen, um an den eßbaren Teil zu gelangen: ein weißes Rechteck (ca. 8x15 cm) aus Mais, in dem sich verschiedene Gemüse, Soßen und Fleisch befindet.



Weshalb Tamales derart präsentiert werden, weiß man nicht genau, aber ich habe mal von einer sehr alten Frau in Costa Rica eine interessante Geschichte gehört.

Sie behauptete, dass die Tamalblätter einen Sarg darstellen, der Maisteig, das Gemüse und das Fleisch wären der Verstorbene und seine Lieblingssachen. Dazu muß man wissen, dass Tamales traditionell zu Beerdigungsfeiern herumgereicht werden, traditoinell auf dem Land. Je reicher der Verstorbene desto mehr Tamales werden den Trauernden aufgetischt.

Trotz allem gibt es sehr viele verschiedene Anlässe zu denen Tamales verzehrt werden. Eigentlich kommen in jedem Haus, das etwas auf sich hält, sonntagmorgens Tamales auf den Tisch. Weihnachten steigt die Beliebtheit der Speise, da sie ebenso wie Weihnachtsplätzchen in Deutschland verschenkt werden.

Da der Aufwand enorm ist, lohnt es sich eigentlich erst ab einer Anzahl von 100 Stück, sie eigenhändig zuzubereiten (also Weihnachten). Ansonsten erwirbt man sie käuflich, bei der Person, die im Viertel Tamales anbietet (jeder Stadtteil kann sich eigentlich einer solchen rühmen).

Rezept: Tamales bestehen prinzipiell aus Maismehl.
Dieses Mehl wird zwar schon fertig verkauft, aber für ganz edle Tamales mahlt man es selber.

Dann wird es mit einer deftigen sehr konzentrierten Hühnersuppe (in der vorher das Huhn für die Füllung gekocht wurde) vermischt, dazu kommt viel Schweineschmalz. Alles zusammen eine Stunde lang kochen lassen.

In der Zwischenzeit teilt man das Huhn in fingergroße Stücke, kocht Kartoffeln und Eier und zerteilt beides ebenfalls in längliche Stücke.

Das gleiche gilt für Oliven, Karpern, Rosinen, trockene Pflaumen und eine dickflüssige Tomatensoße (alles allerdings ungekocht, im Urzustand sozusagen).

Nun nimmt man ein Bananenblattstück, ca. 20x25 cm gross, gibt einen Löffel Maisteig drauf, drückt ein Stück Huhn, Kartoffel, Ei, Kapern, Pflaume, Rosine in diesen und gibt noch einen Löffel Soße dazu.
Jetzt wird alles verpackt und Seite an Seite in einem mit Wasser gefüllten Topf gestapelt.

Das ganze läßt man nun 1-2 Stunden vor sich hin kochen.

Fertig


pa`rriba Für mehr Info kontaktiert: camila@caiman.de (Camila Uzquiano)
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