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Boquerones: Eine stilvolle Alternative zum Rollmops

Hämmernde Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, allgemeines Unwohlsein. Die klassischen Symptome eines ordinären Katers. Die meisten haben diese selbstverursachte "Krankheit" schon einmal oder des öfteren durchlitten. Während der Karnavalstage weitet sich das Phänomen zur ausgewachsenen Volkskrankheit aus. Die Zeitungen sind voller Therapie-Ratschläge, von altbekannten Hausmittelchen bis zu neuen Rezepturen, die alle der Bekämpfung von Nachwirkungen einer oder mehreren durchzechten Nächte dienen.

So unterschiedlich die Tipps und Tricks haben sie doch alle ein gemein: die Kost des darauffolgenden Tages sollte unbedingt salzig und im besten Fall säuerlich sein. Zucker kann in dieser Situation verheerende Auswirkungen haben und unerwünschte Rückschläge verursachen. Wer sich also tapfer auf der Suche nach Saurem und Salzigen begibt, landet meist bei Essiggurken oder, wie kann es anders sein, beim altbekannten Rollmops im Glas. Unter normalen Umständen kommen die wenigsten auf die Idee, die eng ins Glas gezwängten rolligen Fischleiber zu kaufen, geschweige denn zu essen. Aber extreme Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Gesagt, getan. Die Rollmöpse sind gekauft. Erschöpft zu Hause angelangt, wird wahrscheinlich den meisten beim Öffnen des Glases erneut flau im Magen.

Doch die Rettung naht. Unsere spanischen Nachbarn, allesamt erprobte Weintrinker, wissen um die wohltuende Wirkung eingelegter Boquerones (Sardellen statt Hering).

Um Längen appetitlicher und leckerer als die alemanische Variante. In Deutschland, wo spanische Bars leider immer noch dünn gesät sind, heißt es, selber Hand anlegen. Keine Sorge, das Rezept ist so einfach, dass auch verkaterte Köche kaum etwas falsch machen können. Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken, sei erwähnt, dass Boquerones en vinagre nicht nur als Kater-Bekämpfungsmittel ihre Daseinsberechtigung haben, sondern auch in Alkohol freien Zeiten ein Genuss sind.

Boquerones en vinagre:

Zutaten (für 4 Personen)
- 500g frische Sardellen
- 1/2 l Essig
- 3/4 Glas Olivenöl
- gehackte (am besten glatte, großblättrige) Petersilie
- 2 Knoblauchzehen
- Salz
- Zitronensaft

Zubereitung:
Die Sardellen gut waschen, ausnehmen, entgräten und köpfen. Die Sardellenfilets aufgeklappt neben einander in eine flache Schüssel legen, mit zwei Eßlöffeln Salz bestreuen und mit Essig übergießen. Das Ganze mindestens vier Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Danach den Essig abgießen, und die Sardellen mit etwas Wasser abwaschen.

Inzwischen sollten die Filets den bekannten weißlichen Teint eingelegter Fische haben (siehe Rollmöpse im Glas). Nach dieser Prozedur werden die Sardellen wieder in die besagte flache Schüssel gelegt und mit dem (kalt gepressten) Olivenöl übergossen. Darüber streut man die fein gehackten Knoblauchzehen und die klein geschnittene Petersilie. Als krönender Abschluss noch etwas Zitronensaft darüber träufeln. Fertig!

Text: Kathrin Megerle
Fotos: Dirk Klaiber
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Weitere Rezepte findet ihr im Archiv.







 
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