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Pancho: Light - Casabe statt Brot

Casabe ist das Brot der Indios Lateinamerikas und wird normalerweise in zwei Größen angeboten: Die gängige misst 60 Zentimeter im Durchmesser, die kleine, 6 Zentimeter und wird als Vorspeise oder Snack gereicht. In Venezuela konsumieren überwiegend Küsten-, Urwald- und Steppenbewohner (Llaneros) den Brotersatz.

Die Herstellung basiert auf Yuca, einer Frucht, die wie Hierzulande die Kartoffel, in allen Lebenslagen zum Einsatz kommt. Yuca hat, in Stücke geschnitten, ihren festen Platz in der Sancoche, einer Fleischbrühe mit Gemüseeinlage, auf dem Grill neben Unmengen von Fleisch und überhaupt an der Seite aller Gerichte mit Hühnchen und Rind.

Frittiert oder in Brühe gekocht, bekämpft sie den kleinen Hunger zwischendurch. Aber ohne Zweifel ist die Gewinnung von Casabe die typischste Form der Yucaverarbeitung.

Die Herstellung von Casabe ist einfach: Yuca wird geschält, gewaschen und geraspelt. Danach wird sie gepresst, um sie zu entsaften, da der Saft der Yuca giftig ist - vergoren aber unter dem Namen chicha oder yare die Sinne belebt oder trübt.

Zurück bleibt eine leicht breiige Masse, die nun analog zur Zubereitung von französischen Crepes auf einer runden und erhitzten Platte (Budare genannt) verteilt wird. Sobald beide Seiten leicht ein leicht knuspriges Aussehen erreicht haben, wird die Casabe in die Sonne gelegt, damit sie völlig austrocknet. Fertig.

Ursprünglich ist Casabe das Brot der Indios, aber die Nahrungsmittelindustrie hat es aufgrund der Kalorienarmut und des hohen Anteils an Spurenelementen für sich entdeckt. So entstanden zwei neue Darreichungsformen, die im Supermarkt erhältlich sind:

Casabe als Keks, der trocken konsumiert wird und Casabe als handgroßer, getrockneter Pancake, der vor dem Konsum in irgendeiner Flüssigkeit, beispielsweise Kaffee, eingeweicht werden muss. In Restaurants dient Casabe mit Butter oder Öl, Knoblauch und Petersilie garniert als Beilage.

Wenn der Geschmack der Casabe eher als fad empfunden wird, so hat doch der hohe Anteil an Spurenelementen, mit seiner Verdauung fördernden Wirkung, Casabe berühmt gemacht.

Text: Alejandra Huaynalaya

 


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