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caiman.de 12. ausgabe - dezember 2000
helden brasiliens


Caimanliebhaber – ein Jahr online

offiziell - inoffiziell

Offizielle Version der Pressestelle des caiman:

...und so kams:
Samba-Tanga-Fussball und noch mal und noch einmal. Wir untersuchen (zu Uni-Zeiten) das Bild Brasiliens in Deutschland. Mein Bereich sind die polythematischen Reisemagazine. – Die Ausbeute ist erschreckend und an Langeweile kaum zu toppen. Der "Tanga" ist mit Abstand der Renner unter den platten Stereotypen. Immerhin ein klitzekleines bisschen informativ sind die Artikel zum Pantanal, beim Amazonas aber wird die Sprache so hundsgemein blumig-schläfrig, dass ich kaum glauben kann, das renommierteste unter den "kleinen" Reiseheften vor mir zu haben.
Ok, mir war von nun an klar, wenn ich wieder mal etwas über copacabanische String-Tangas lesen mochte, dann verdammt noch mal mit kultureller Hintergrundinfo oder gleich von Charles Bukowski.
Also, eigene Texte mussten her!

die redaktion,
weniger ist mehr
- und telefon
gibt ´s auch

...bissfestes:
Informationen sind das a und o des caimanberichtes. Diese werden vom Leser ausschließlich im poetischen Kontext akzeptiert. Der Begriff "Poetisch" aber reicht von Fontane bis Manuel Vicente.
Konkret heißt dies: Den caiman füllen Momentaufnahmen, Erlebnisberichte sowie Recherchiertes (historisch und aktuell). Fiktives ist ebenso erwünscht wie ein fließendes Raum- Zeitgefüge, wobei die informativen und "realen" Momente nicht ins Abstruse gleiten dürfen.

Und so stehen wir hier, bieten bissfeste Artikel für jeglichen Geschmack und garantiert ohne den eintönigen, leider aber seit dem Aufkommen der polythematischen Reisemagazine üblichen blablabla: Spanien, Land des Don Quichote; Costa Rica, die Schweiz Mittelamerikas; Brasilien, Samba-Tanga-Futeból...


Inoffizielle Version der belle-étage:

1999- irgendwo in Südamerika: auf der Flucht vor Hochzeiten, Geburten, Taufen und festen Jobs, also Verantwortung im allgemeinen, gaben wir uns wieder einmal Hängematte, cuba libre und camarones cocktails. Nicht, dass wir darauf aus waren, uns ins gesellschaftliche Abseits zu manövrieren, doch wir hatten Spass.
Leider aber näherte sich der "Terror" unserer Mütter (´tschuldige, Mom) der Schmerzgrenze: "Enkelkinder hätte ich ja schon gerne, aber solange Du nicht in der Lage bist, eine Familie zu ernähren..."
Ein gesellschaftlicher Anstrich musste her!

Ein gutes halbes Jahr vor Hannah Condas Geburt kam uns die Lösung; das einzige wovon wir wirklich Ahnung hatten, war BSE: Bier, Sex und Einreisebestimmungen. Der caiman war geboren!
Anfangs noch ein probates Mittel, der von uns so sehr gefürchteten Frage: "Was machst Du so beruflich?"- "Führe ein Online – Reisemagazin.", entgegnen zu können. Da war alles drin: Kreativität, Sebständigkeit, start up und IT-Experte.



der redaktions-
daimler


Bald wurde der caiman zur Obsession. Heute geht es ohne gar nicht mehr, und unsere Mütter sind stolz (in Kinderfragen haben uns zum Glück unsere jüngeren Geschwister aus der Patsche geholfen).

Reich und berühmt soll uns der caiman gar nicht machen, tut er es trotzdem liegt es ausschließlich an unserer Leserschaft, der wir mit einem pa´rriba, pa´bajo, al centro, pa´dentro für das nächste Jahr alles bissfeste wünschen.

Gruss,
der glückliche caimi

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