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[kol_2] Sehen: Mezcal, Hochprozentiges aus Mexiko
 
In Mexiko gilt der Mezcal als hochprozentiges Geschenk der Götter. Er ist Lebensgefühl und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der verarmten Provinz Oaxaca. "360° Geo Reportage" zeigt eine Mezcalero-Familie, die sich gegen die großen Konzerne zur Wehr setzen möchten.


Foto 1: Der Mezcal ist eines der ältesten Getränke Mexikos. Schon die Ureinwohner brannten den hochprozentigen Schnaps aus wild wachsenden Agaven.

Copyright: ARTE und MedienKontor/Roberto Lugones

Sendetermin und Info
Mezcal, Hochprozentiges aus Mexiko
Sender: ARTE
Reihe: 360° Geo Reportage | Länge: 45 Minuten
Montag, 12. Dezember 2016 | 12:35


Schon die Ureinwohner der mexikanischen Region Oaxaca, die Zapoteken, brauten für ihre Riten einen Likör aus Agaven und Heilpflanzen – den Mezcal. Noch heute wird der traditionelle Mezcal vor allem in Familienbetrieben gebrannt. Die verschiedenen Agavenarten aus der Provinz Oaxaca geben ihm seinen besonderen Geschmack.


Foto 2: Seit vielen Generationen widmet sich die Familie von Don Felipe der Herstellung von Mezcal.

Copyright: ARTE und MedienKontor/Roberto Lugones

Mezcalero zu sein, also Mezcal-Meister, gilt hier als angesehener Beruf. Viele Familien haben ihre Existenz auf den Anbau und die Verarbeitung der Agaven ausgerichtet. Doch immer mehr große Firmen wollen ihren Anteil am Geschäft mit dem populären Getränk und die kleinen Destillen müssen um ihren Platz auf dem heiß umkämpften Markt ringen.


Foto 3: Nur die Agavenherzen werden für den Mezcal verwendet, die Blätter dienen später als Brennstoff. Fünf bis sechs Jahre dauert es, bis sie blühen und geerntet werden können.

Copyright: ARTE und MedienKontor/Roberto Lugones


"360° Geo Reportage" hat eine Mezcalero-Familie besucht. Tausende von Agaven säumen die Felder im mexikanischen Oaxaca, jede einzelne über einen Meter hoch und gespickt mit speerspitzenartigen Blättern. Die Ernte ist Knochenarbeit. Auf den Feldern von Don Felipe ist die Arbeit in vollem Gange. Die geernteten Agavenherzen werden gekocht, zerkleinert und gegärt. Dann beginnt die eigentliche Kunst des Mescaleros: die Destillerie, die dem Mezcal seinen typischen Geschmack gibt. Über 50 verschiedene Sorten gibt es. Am bekanntesten ist der Tequila.


Foto 4: Nachdem das Herz der Agave freigelegt ist, werden ihre Wurzeln abgetrennt.

Copyright: ARTE und MedienKontor/Roberto Lugones

Der traditionelle Mezcal wird hauptsächlich in der Region Oaxaca hergestellt. Hier leben viele Familien von der Mezcal-Produktion. Die Mezcaleros geben ihre Rezepte an die nachfolgende Generation weiter. Einer von ihnen ist Don Felipe, dessen Familie bereits seit Generationen Agaven anbaut und verarbeitet – bisher allerdings nur für den Eigenbedarf und für ausgewählte Kunden, die persönlich beliefert werden. Doch leben kann die Familie davon nicht. Deshalb möchte Don Felipe, so wie viele Mezcal-Bauern, sein Geschäft profitabler machen, bevor die internationalen Firmen, die längst das Potenzial des immer beliebter werdenden Agaven-Schnapses erkannt haben, den Markt völlig unter sich aufgeteilt haben.


Foto 5: Während Tequila heute in großem Stil industriell hergestellt wird, sind andere Mezcalsorten so gut wie unbekannt.

Copyright: ARTE und MedienKontor/Roberto Lugones

Mezcal gehört bereits zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der verarmten Region. Um ihr Produkt offiziell verkaufen zu dürfen, benötigen Mezcaleros wie Don Felipe jedoch eine offizielle Registrierung. Und die muss er erst beantragen. Hilfe bekommt er von Silvia Philion, die eine der ersten Mezcalotheken der Region betreibt. Sie hält Don Felipes Mezcal für einen der besten seiner Art. Nun müssen nur noch die Behörden überzeugt werden.

Quelle: arte.tv

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