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[adv_2012] 10. Türchen: Poltisches Potpourri (Artikel Video)
 
Artikel: Argentinien, Brasilien, Ekuador, Kolumbien, Lateinamerika, Spanien

Argentinien kompakt
Ingo Malcher, Tango Argentino. Porträt eines Landes
Die Geschichte Argentiniens beginnt mit einem Irrtum: Silber hätte es im Fluss in Hülle und Fülle geben sollen, weswegen er 1526 von Sebastián Caboto den Namen Río de la Plata erhielt, wovon später "Argentinien" (Silber = lat. Argentum) abgeleitet wurde.

Geschichte einer Plünderung
Eine politische Dokumentation von Fernando Solanas
Im Dezember 2001 bricht das argentinische Bankensystem zusammen und verzweifelte Menschen, die nicht mehr an ihr Erspartes oder ihren Lohn kommen, ziehen vor die Casa Rosada und lärmen mit ihren leeren Kochtöpfen und Pfannen solange, bis Präsident Fernando de la Rúa vor der "Revolution der Kochtöpfe" kapituliert und seinen Rücktritt erklärt.

Kirchner und er
Fernando A. Iglesias ist der Autor des Buches ''Kirchner y Yo: por qué no soy kirchnerista'' und erst vor kurzem als Abgeordneter der Coalición Cívica ins argentinische Parlament gewählt worden. Wir haben ihn in Buenos Aires getroffen, um über Argentiniens neue Präsidentin Cristina Kirchner zu sprechen, die am 10. Dezember ihr Amt antrat. Doch auch über symbolische Wettbewerbe und den Platz Argentiniens im Mercosur konnte uns Iglesias Auskunft geben.

Brasilien, Argentinien, Ekuador, Kolumbien, Lateinamerika, Spanien

Gesehen mit anderen Augen
O Brasil dos correspondentes
1977, São Paulo, in unruhigen Zeiten. Streiks erschüttern die Metropole, die Militärdiktatur ist besorgt. Ein Gewerkschaftsführer sorgt für Unruhe. Man werde ihn einschüchtern können, glauben die Militärs, und bald schon würde er von der Bühne verschwinden.

Dilma, übernehmen Sie!
Lulas rechte Hand vor dem Einzug in den Präsidentenpalast
Als er Dilma zum ersten Mal traf, habe er sofort gewusst, dass sie die Richtige sei, betont Lula stets. Kurz vor seinem Amtsantritt 2003 tauchte Dilma, damals noch Energiesekretärin auf Landesebene in Rio Grande do Sul, lediglich mit einem Laptop bewaffnet im Präsidentenpalast auf und erklärte dem verblüfften Lula kurz und knapp, an was es denn in Brasiliens Energienetz so alles hapere. Der Präsident zögerte nicht lange und machte Dilma zu seiner Ministerin für Energie und Bergbau.

Endlich Land in Sicht?
Volksbegehren zur Begrenzung von Landbesitz
Staubtrocken ist der Boden rund um das Landlosencamp "Vale da Conquista" nahe des Städtchens Sobradinho im Norden des Bundesstaates Bahia. Zwischen Kakteen und dürren Sträuchern hausen unter der erbarmungslosen Sonne seit mehr als drei Jahren gut 400 Familien. Sie warten darauf, dass ihnen endlich Land zugesprochen wird. Hoffnung setzen sie nach Jahren der Enttäuschung nun auf das in der ersten Septemberwoche in ganz Brasilien stattfindende Plebiszit zur Begrenzung von Landbesitz.

Der grüne Lula
Aufgewachsen im Urwald in einer Familie von Kautschukzapfern, als Kind von Nonnen vor dem Hepatitistod gerettet, Aktivistin der katholischen Kirche und Mitstreiterin des 1988 ermordeten Urwaldschützers Chico Mendes - das ist Marina Silva. Bei Lulas PT schrillten die Alarmglocken. Die eigene Kandidatin, Kanzleramtschefin und Lula-Vertraute Dilma Rousseff, von Lula zur Kandidatur genötigt, schwächelte in den Meinungsumfragen. Und grün war bei ihr höchstens mal der Hosenanzug.

Minc, die MP 458 und ein Adeus an den Regenwald
In der brasilianischen Regierung ist Carlos Minc eine Ausnahmeerscheinung. Nicht nur wegen seines wirren grauen Haarschopfes und der legeren Hippie-Kleidung inklusive Stoffweste. Minc liebt Polemiken so sehr, dass sie ihn meist an den Rand der Amtsenthebung bringen. Der 57-jährige ist seit etwas mehr als einen Jahr Brasiliens Umweltminister, Nachfolger der grünen Kämpferin Marina Silva, dem "Grünen Feigenblatt der Regierung Lula", die im Mai 2008 entnervt das Handtuch warf.

Lula und die Wiederwahl 2006
Gleicher Ort, gleicher Anlass. Zurück auf der Avenida Paulista, vier Jahre nach Lulas erstem Wahlsieg. Ich war zu spät dran, da ich zuhause noch Geraldo Alckmins Rede vor seinen Parteianhängern abwarten musste, in der er Lula zu seiner Wiederwahl gratulierte, bevor ich mich aufmachen konnte. Im Taxi auf dem Weg zur Paulista hörte ich Lulas Rede, und als ich schließlich gegen Mitternacht auf der Paulista ankam, befand sich alles schon in Auflösung. Ich sah nur noch die Rücklichter einer entschwindenden Wagenkolonne, in der wohl auch der neue und alte Präsident saß, vermutete ich.

Kino mit Lula
Premiere des Films "Lula, o Filho do Brasil"
Großes Gedränge auf dem Gelände der Vera Cruz Filmstudios in São Bernardo do Campo, der Stadt in der alles begann. Hier stieg der Metaller Luiz Inacio Lula da Silva in den 70er Jahren zum Gewerkschafts- und Streikführer auf. Und hier trotzten die Metaller unter Lulas Führung den Schlagstöcken der Diktatur. Viele, die damals dabei waren, drängelten sich an den Eingängen zu den Filmstudios. Geladen musste man sein, wollte man der Premiere des Films "Lula, o Filho do Brasil" (Lula, der Sohn Brasiliens) beiwohnen.

Land der Dicken
"Die Brasilianer werden immer dicker!" Mitten auf den reichgedeckten Frühstückstisch purzelt einem diese unglaubliche Schlagzeile entgegen. Eine neue Studie des IBGE (Brasilianisches Institut für Geografie und Statistik) hat ergeben, dass über 40% der Brasilianer zu dick sind, hingegen nur etwa 4% an Unterernährung leiden. Mir fällt der alte Spruch ein, dass Brasilien das Land ist, in dem 90% der Bevölkerung hungert und die restliche 10% Diät machen.

Ekuador, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Lateinamerika, Spanien

Gebt mir einen Balkon und ich werde Präsident!
Ein anschauliches Beispiel ecuadorianischer Politik liefert die Laufbahn des fünfmaligen Staatspräsidenten Velasco Ibarra, nach dem mittlerweile eine Stadt im Norden des Landes benannt ist. 1934 erhob sich der charismatische Volksführer erstmals zum Präsidenten, sah sich jedoch weniger als ein Jahr später gezwungen, ins Exil zu gehen, weil er erfolglos versucht hatte, den Kongress aufzulösen.

Kolumbien, Argentinien, Brasilien, Ekuador, Lateinamerika, Spanien

Kolumbien im Fokus
Kleine Geschichte Kolumbiens von Hans-Joachim König
Trotz des fehlenden gemeinsamen Nationalgefühls waren es kolumbianische Aufständische, die als einzige in der Kolonialgeschichte des Kontinents der spanischen Kolonialmacht 1781 in den sog. capitulaciones politische und ökonomische Zugeständnisse abringen konnten, die dann wie fast alle anderen fortschrittlichen Vereinbarungen, von denen im weiteren Verlauf des Buches die Rede ist, nicht oder nur teilweise erfüllt wurden. Denn fast alle Reformprogramme enden mit dem frustrierenden Fazit des Autors: "konnte sich nicht durchsetzen"

Lateinamerika, Argentinien, Brasilien, Ekuador, Kolumbien, Spanien

200 Jahre Befreiung: Im Interview mit Barbara Potthast
In den Jahren 2009 bis 2011 feiern neun Staaten Lateinamerikas ihre Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien, wobei im Jahr 2010 die 200-Jahr-Feiern - bicentenario - ihren Höhepunkt erreichen. Torsten Eßer hat mit Barbara Potthast, Professorin für Iberoamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln, über die Unabhängigkeit, ihre Folgen und die Perspektiven für den Kontinent und Argentinien, das Gastland der Buchmesse in Frankfurt 2010, gesprochen.

200 Jahre Befreiung: Eine Kultur in Stücken
Modernisierungshemmnisse der lateinamerikanischen Regionalkultur (Teil 1) (Teil 2)
In einer wegweisenden Studie für das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik analysierte 1998 der Wissenschaftler Dr. Klaus Eßer die Situation Lateinamerikas. Seine Aussagen haben auch im Jahr 2010 noch Gültigkeit, weswegen caiman.de sie in seiner Serie "Lateinamerika: 200 Jahre Befreiung" zusammengefasst in acht komprimierten Thesen vorstellt.

Bücher zu Lateinamerika
Nikolaus Werz
Lateinamerika: Eine Einführung

Patricia Graf / Thomas Stehnken (Hrsg.)
Lateinamerika: Politk, Wirtschaft und Gesellschaft

Peter Birle (Hrsg.)
Lateinamerika im Wandel

Spanien, Argentinien, Brasilien, Ekuador, Kolumbien, Lateinamerika

Ibn Khalduns Rückkehr nach Andalusien
Sevilla feiert den 600. Todestag des großen islamischen Historikers
Der Botschafter des islamischen Herrschers von Granada durchschreitet das Eingangstor des Alcázar von Sevilla. Er ist gekommen, um dem hier residierenden König des christlichen Kastilien einen Friedensvertrag anzubieten. Es ist ein Januartag im Jahre 1364 als er vor den Thron von König Pedro I. tritt. Der Name des Gesandten ist Abu Said Abderrahman Ibn Khaldun Al-Hadrami (* Tunis 1332 - Kairo 1406). Er wird mit dem christlichen König Pedro dem Grausamen verhandeln, der in einem arabischen Palast wohnt.

Video 1: Brasilien: "Jahrhundert-Prozess" gegen hohe Politiker



Video 2: Kuba: Lebendiges Gespräch, huah



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