caiman.de 12/2004
adventskalender
(nur online) |
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spanien: Ein letztes Bollwerk des Barocks: Die Kirche El Salvador in Sevilla
BERTHOLD VOLBERG |
[art. 1] |
brasilien: Die Pousada Pé da Mata in Maresias
THOMAS MILZ |
[art. 2] |
spanien: Romantische Bunker (Bildergalerie)
DIRK KLAIBER |
[art. 3] |
Brasil: Rauschende Ballopern
THOMAS MILZ |
[art. 4] |
lauschrausch: Women vs. Né Ladeiras
TORSTEN EßER |
[kol. 1] |
hopfiges: Schöpfungsgeschichte DAMM: Estrella, Bock, Voll (Spanien)
DIRK KLAIBER |
[kol. 2] |
grenzfall: Tupi or not Tupi (3)
THOMAS MILZ |
[kol. 3] |
pancho: Mango Twist
CAMILA UZQUIANO |
[kol. 4] |
verlag.caiman: [brasil subtil]
[kussbeschuss] |
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[art_1] Spanien: Ein letztes Bollwerk des Barocks: Die Kirche El Salvador in Sevilla Nur wenige Meter von den Touristenströmen entfernt, die sich durch die lebhafte und von Souvenirläden geprägte Calle Sierpes schieben, von der Kathedrale kommend oder zu ihr hin strebend, liegt eine Kirche, an der viele Besucher Sevillas achtlos vorbeilaufen, sei es aufgrund eines zu gedrängten Besichtigungsprogramms oder der Fülle an Monumenten, die Sevilla zu bieten hat. Dabei entgeht ihnen die Plaza del Salvador, einer der schönsten Plätze der Stadt. Hier schlägt das heimliche Herz Sevillas und hier erhebt sich die majestätische Erlöserkirche (Iglesia del Salvador). Es ist nun gleichgültig, ob man noch von der repräsentativen Monumentalität der Kathedrale oder des soeben durchschrittenen Rathausplatzes beeindruckt ist, oder ob man aus einer der während der Sommerhitze mit weißen Segeltüchern (toldos) überspannten engen Nebengassen, durch die man wie durch eine Zeltstadt wandelt, den Weg zum Salvador-Platz gefunden hat. Man wird sich dem urtümlichen Zauber dieser barocken und von Orangenbäumen gesäumten Plaza kaum entziehen können. Eingerahmt wird sie von zwei Barockkirchen: vom Sakralbau des Hospital de San Juan de Dios mit plateresker Fassade und später angefügten Doppeltürmen und von der schlichten, aber ungleich mächtigeren Vorderfront von El Salvador.
Von außen wirkt der gewaltige Kirchenbau beinahe schmucklos mit seiner einfachen, ziegeldominierten Fassade. Man sucht zunächst vergeblich einen Glockenturm oder eine espadaña. Später wird man den abseits stehenden Turm wie so oft in Sevilla ein ehemaliges Minarett entdecken. Die Erlöserkirche bildet einen der in der andalusischen Metropole so häufig anzutreffenden heterogenen Gebäudekomplexe, die Architekturelemente verschiedener Epochen und Religionen harmonisch in sich vereinigen. Die ältesten Bauteile sind der Innenhof der ehemaligen Ibn Adabbas Moschee aus dem 9. Jahrhundert (wo teilweise noch westgotische Arkaden erhalten sind) und das Minarett dieser ältesten Hauptmoschee Sevillas. Dieses steht abseits, an einem der Eingänge zum Innenhof und wird in der engen Calle Córdoba leicht übersehen. Wie alle in der Stadt erhaltenen Moscheetürme erhielt es in der Renaissance einen Glockenturmaufsatz. Auf der linken Seite des Innenhofs steht die Capilla del Cristo de los Desamparados, ein winziges Kirchlein, das im Stil des portugiesischen Rokoko ganz mit Azulejos verkleidet ist und im Schatten der größten Kirche Sevillas fast verschwindet. Man nennt El Salvador wegen seiner Größe auch segunda catedral. In der Tat handelte es sich wohl um das ambitionierteste sakrale Gebäude, das nach der Kathedrale in Sevilla errichtet wurde, noch dazu an der Stelle, wo sich schon die römische Kurie von Hispalis und die erste Hauptmoschee von Ischbilia befunden hatte. Wenn man die Kirche besichtigt und sich dabei die Daten ihrer Entstehungszeit vor Augen führt, möchte man zunächst glauben, daß der Architekt Leonardo de Figueroa, der 1699 die schon begonnenen Bauarbeiten übernahm und 1712 vollendete, sich im Jahrhundert geirrt hätte.
Denn gegen Ende des 17. Jh. war Sevilla nach dem Wirtschaftsboom des 16. Jh., in dem der Edelmetallstrom aus den amerikanischen Vizekönigreichen nie zu versiegen schien, und nach einer Kulturblüte, deren Höhepunkt nun (nach dem Tod von Murillo, Roldán und Valdés Leal) eindeutig überschritten war, wie in einen Abgrund gestürzt. Die große Pestepidemie von 1649, durch welche die Bevölkerung der Stadt halbiert worden war, hatte die glanzvollen Kulissen Sevillas mit geradezu apokalyptischen Szenarien erfüllt. Sie gehörte längst nicht mehr zu den reichsten Handelsmetropolen Europas, zuviel Silber und Gold waren leichtfertig nach Flandern und Norditalien geflossen. In Sevilla hatte man die gewaltigen Mengen von Edelmetall nicht so gewinnbringend investiert, wie es an den Börsen von Antwerpen und Genua geschah, sondern man hatte es vorgezogen, damit riesige Hochaltäre großzügig zu vergolden und Madonnen mit Goldkronen zu schmücken... Es stellt sich aber nun die Frage, wieso man die Kirche El Salvador, die ja an so exponierter Stelle auf den Fundamenten der ehemaligen Hauptmoschee entstand, in diesem so altmodischen Barock erbaute, der sich bei aller Sevillaner Eigenart am basilikalen Modell der ersten Barockkirche, Il Gesu in Rom orientierte (und nicht an modischen kuppeldominierten Zentralbauten). Nun, ein Prinzip dieser Bauweise war der Trotz.
Ein Jahr nach der Vollendung dieses monumentalen Werks stirbt der definitiv letzte Meister des Sevillaner Barocks. Aber auch heute zieht der zentrale Hochaltar mit seiner Höhe von 18 Metern (nicht nur durch seine Größe) jeden, der die Kirche betritt, in seinen Bann. Er wirkt auch unmittelbarer auf den Betrachter als der Retabel der Kathedrale von Sevilla, der stets fern, abgetrennt hinter dem hohen Gitter leuchtet. Wenn jedoch in El Salvador der riesige Hauptaltar angestrahlt wird, scheint er sein Licht bis in den dunkelsten Winkel zu schleudern und es fällt schwer, das Auge wieder abzuwenden. Man kann hier anmerken, dass wohl nur ein gläubiger Mensch, der noch dazu ein Liebhaber hochbarocker Kunst ist, für seine geheimnisvolle Wirkung zugänglich ist. Dieser Zauber liegt jedoch nicht in seiner Größe oder im Gold verborgen, sondern in seinem Programm. Während nur eine Dekade vor der Französischen Revolution im übrigen Europa entweder aufklärerischer Atheismus und dekorlos-kalter Neoklassizismus oder aber sinnentleert dekadente Rokokokunst zu den herrschenden Modeströmungen wurden, wurde hier in Sevilla, im Retablo Mayor von El Salvador zum letzten Mal versucht, eine harmonische (und trotz reicher Dekoration wohlgeordnete) Ganzheits-Sicht der Welt (Gottes) zu vermitteln.
Und inmitten dieser goldstrahlenden Steilwand, flankiert von kannelierten korinthischen Säulen, posiert der Erlöser eingerahmt von einer riesigen Muschel Symbol des Lebens und der ewigen Wiedergeburt und hebt segnend, aber auch triumphierend den rechten Arm zum Zeichen des Sieges. Über ihm schwebt eine riesige Krone und weiter oben thront Gottvater im Strahlenkranz, bekrönt wiederum von der Taube des Heiligen Geistes. Wir stehen hier also nicht nur vor dem letzten großen Barockretabel Sevillas, sondern ebenso vor einem fast beschwörenden künstlerischen Kraftakt der Gegenreformation, die durch ein trotziges Aufbäumen gegen die damaligen Zeitströmungen in den machtvollen Säulen und Figurengruppen dieses Altars noch einmal ihr barockes Welttheater nach göttlicher Ordnung vorzuführen scheint. Gleichzeitig manifestiert sich in der Erlöserkirche jedoch auch der stolze Willensakt ihrer Stifter, der Patrizierfamilien Sevillas, in jener Zeit tiefer Krisen und wirtschaftlichen und kulturellen Niedergangs durch die Altarwand von Cayetano Acosta nicht nur Christus, sondern auch die glanzvollste Epoche ihrer Stadt auferstehen zu lassen. Mit dem goldenen Licht, das von diesem Retabel herabschimmert, sollten die dunklen Schreckgespenster der Angst und des Zweifels, welche die goldene Stadt heimsuchten, verdrängt werden: ausländisches Ketzertum, Naturkatastrophen wie das Allerheiligen-Erdbeben von Lissabon 1755, der wirtschaftliche Zusammenbruch nach dem Verlust des Überseehandels-Monopols an Cádiz (1717). Es handelte sich aber auch um einen finanziellen Kraftakt des Sevillaner Bürgertums. Allein für den zentralen Hochaltar gab man die immense (in heutigem Euro-Kurs mindestens mal zehn zu rechnende) Geldsumme von 1.277.390 Reales aus. Die Zeit, als Sevilla die Drehscheibe des Indienhandels und das spanische Rom, die schillernde Kulturmetropole des Westens war, sollte beschworen werden und in Bildern und Skulpturen wieder auferstehen wie noch heute jedes Jahr zur Semana Santa. Deshalb wurde El Salvador in diesem feierlich frühbarocken Stil erbaut. Die Erbauer sind in ihrer Absicht, die Zeit zurückzudrehen, gescheitert. Die Zyniker mögen nun behaupten, dass dieser Kirchenbau ein Monument der Vergeblichkeit darstellt. Doch ist dieser barocke Tempel nicht eher der architektonische Schwanengesang einer in Stolz dahinscheidenden Epoche? Jedenfalls steht man heute staunend vor diesem zerklüfteten Goldgebirge. Text + Fotos: Berthold Volberg |
[art_2] Brasil: Die Pousada Pé da Mata in Maresias
Wir sind mitten in den Bergen. Noch hängt der Morgennebel in den Baumkronen und überzieht das sonst so kräftige Grün der Blätter mit einem trüben Grauschleier. Der trilha, der lehmig-rutschige Trampelpfad, führt steil den Berg hinauf, wo ein kleiner, höchstens drei Meter hoher Wasserfall Kühlung bringt. Über Nacht ist es warm geworden. Gestern noch peitschte der Regen über das kleine Städtchen am Fuße der mächtigen Serra do Mar, dem bis zu 1.000 Meter hohen Küstengebirge. Doch jetzt, da die Sonne immer höher steigt, durchzieht eine brütende Schwüle die Mata Atlântica, den dichten Urwald, der einst Brasiliens Küste auf einem bis zu 50 Kilometer ins Landesinnere hinein reichenden Streifen dominierte. Nur noch 10% des einstigen Bestandes hat sich ins 21. Jahrhundert hinüberretten können.
Manchmal sieht man sie auf dem Beton vor den Chalets im Schatten liegen. Zwar sind nicht alle Arten giftig, aber wirklich unterscheiden kann man sie auf den ersten Blick nicht. Die Pousada besteht aus 10 Chalets, kleinen dreistöckigen Appartements, einem Haupthaus mit Spiel- und Speisezimmer, in dem wir morgens ein opulentes Frühstück zu uns genommen haben, einer kleinen Bar und zwei Swimmingpools, um die herum sich die meisten Häuser gruppieren. Das Areal ist riesig, und einige Chalets sind weiter in den Urwald hinein gebaut.
Es ist still. Außer den Geräuschen des Waldes, dem Rauschen des Windes in den Blättern, leisem Gezirpe und einigen wenigen Vogelstimmen ist nichts zu hören. Der Strand mit den vielen Hotels und der Diskothek, wo sich an Wochenenden und in den Ferien Tausende von Jugendlichen tummeln und der Maresias den Ruf einer Partymeile für São Paulos Mittelschicht eingebracht hat, liegt etwa zwei Kilometer entfernt von uns. Hier, in der Pousada Pé da Mata, Am Fuße des Waldes, herrscht wohltuende Ruhe. Sie ist am Ende einer sich von der Hauptstraße aus über die etwa zwei Kilometer breite, dem Gebirge vorgelagerte Küstenebene, erstreckenden Straße gelegen, die nur in Strandnähe dicht bebaut und gepflastert ist, hier im Hinterland aber immer ursprünglicher wird. Wilde Bananen mit ihren elefantenohrengroßen Blättern säumen den Wegesrand, während kleine Bäche durch improvisierte Brücken überwunden werden. Mit von der Pousada geliehenen Fahrrädern geht es zum Strand, einem drei Kilometer langen Streifen feinsten weißen Sandes. Das Wasser ist wunderbar klar und wohl temperiert, schlägt jedoch wild gegen den steil abfallenden Boden. Schon nach wenigen Metern kann man nicht mehr stehen. Eine Kette von Surfern liegt weiter draußen und wartet auf die Königinnenwelle, die sie bis ans Land zurück trägt. Der Blick vom Wasser aus auf die Küste bringt die unwiderstehliche Kombination aus blauem, mit kleinen weißen Wölkchen versetztem Himmel, einem saftig-grün leuchtendem Urwald und dem Beige-Gelb des Sandes.
Über die linha verde genannte Küstenstraße, die Rio de Janeiro mit Santos verbindet, kann man die Strecke innerhalb von zweieinhalb Stunden überwinden. So sagt es zumindest der Fahrer des kleinen FIAT-Transporters, der seinen Kopf den an der Bushaltestelle von Maresias Wartenden entgegenreckt. Zwei Stunden schneller in São Paulo, und dabei wesentlich komfortabler als der Autobus. Und der Preis ist der gleiche. Schon füllt sich der Zwölfsitzer mit Menschen, die meinen, ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Doch schon am ersten steilen Anstieg kommt der Wagen nur im Schritttempo voran. Auf den nächsten Kilometern füllt er sich immer mehr, bis ihn schließlich 20 wie Ölsardinen zusammen gequetschte Personen füllen. Und als er später versucht, bei Bertioga die Berge der Serra do Mar in Richtung São Paulo zu erklimmen, steigt plötzlich Qualm aus der Motorhaube empor. Totenstille bemächtigt sich der Insassen, als der Transporter auf dem Standstreifen ausrollt und dann stehen bleibt. Nur ein quietschendes Geräusch dringt von vorne durch den Wagen, als ob der Fahrer leise heulen würde. Doch er heult nicht, sondern lacht, und sein Lachen wird lauter, als es anfängt zu blitzen und das Gewitter losbricht. Wir sind wieder mitten in den Bergen. Die Gewitterwolken hängen in den mächtigen Gebirgsgipfeln über uns und überziehen das sonst so kräftige Grün der Blätter mit einem trüben Grauschleier. Die Straße, über die das Regenwasser talwärts schießt, führt in einem grau-weißen Band hinauf, dorthin, wo ein mächtiger Sendemast thront. Die wie unter einem Wasserfall hinab schießenden Regentropfen bringen eine unangenehme Kühle mit sich. Innerhalb von Minuten ist es richtig kalt geworden. Majestätisch schieben sich die Wolken seitwärts an den Bergen entlang, klettern dann weiter nach oben, über den Bergkamm, hinter dem Mogi das Cruzes und, ziehen weiter ins Landesinnere, dort wo São Paulo liegt. Ein orangefarbener Lastwagen hat auf mein Zeichen hin angehalten, und wir laufen schnell auf ihn zu, die anderen Leidensgenossen in dem fahruntüchtigen FIAT zurücklassend. Mit 30 Stundenkilometern quält sich unser Retter die Berge hoch, doch immerhin kommen wir zurück nach São Paulo, wo wir uns noch stundenlang in die endlosen Schlangen des Wochenendrückreiseverkehrs einreihen müssen, die sich über die breiten Betonstreifen ergießen, bevor wir endlich zuhause ankommen. Text + Fotos: Thomas Milz Siehe auch: Stadtflucht nach Maresias Reservierungen für die Pousada Pé da Mata können in Deutschland über das Reisebüro Brasilien-Wege gemacht werden: www.brasilien-wege.de oder telefonisch unter 0221 760 25 59 oder Fax 0221 760 65 14 (Harald Schmidt). |
[art_3] Spanien: Romantische Bunker (Bildergalerie)
Spaniens Regierung unter José Maria Aznar zeigte sich 100% loyal zu George W. Bushs kriegerischen Unternehmungen. Aznar liebte es, sich an der Seite des Texaners zu zeigen und mit diesem im Angesicht der Presse möglichst auf einer Stufe zu stehen. Insgeheim träumte er davon, gemeinsam mit dem starken Bruder dessen Kreuzzug gegen ... gegen ... ja, gegen was eigentlich? zu bestreiten und Spanien wieder mit dem längst überholten, neuzeitlichen Flair der Weltmacht zu schmücken. Doch der Visionär konnte sein Volk, das zu 99% aus Kriegsgegnern bestand, nicht für die große Sache gewinnen. José Marias zweite Vision, an die er womöglich noch fester glaubte, war der wirtschaftliche Boom im Rahmen des Wiederaufbaus der im Nu befriedeten Gebiete. Abgesehen davon, dass der Krieg auch ein dreiviertel Jahr nach Aznars Ausscheiden aus der Regierung anhält und der - von jeder Teilnehmerin einer Misswahl in den USA beschworene - Weltfrieden immer mehr ins Wanken gerät, hatte ihn Partner Bush, der beim Staatsbesuch in Spanien nicht einmal seinen Namen kannte, gar nicht erst auf die Liste der Kuchenverteilung der potentiellen Kriegsgewinnlern gesetzt. Somit reduzierten sich die möglichen Ankurbler der spanischen Wirtschaft auf die heimische Rüstungs- und die internationale Privatbunkerindustrie. Jedoch scheiterte der Versuch, das friedfertige Volk für die Bereitstellung von Steuergeldern für eine Aufrüstung der Streitkräfte mit offensiven Waffen zu gewinnen. Anders hätte es für den Absatzmarkt von privaten Bunkeranlagen laufen können. Doch es fehlte den Herstellern der nüchternen Bauten das nötige Fingerspitzengefühl. Ein Volk, dem der Sinn steht nach Geselligkeit und Poesie, das voller Leidenschaft und Liebe ist, die Bürgersteige belebt und die Bars füllt, wird niemals Interesse an einem grauen und kalten, Bewegung einschränkenden Bunker zeigen, der in den USA zum Verkaufsschlager mit erheblichen Wartezeiten avancierte.
Überbleibsel der jungen spanischen Geschichte zeugen von einem poetischen Verständnis der Integration von Bunkern in die schönsten Landschaften. Folgende Fotos sind auf der Halbinsel Cap Creus am katalanischen Mittelmeer unweit des Ferienortes Rosas entstanden und zeigen neben Bunkern auch Militärgebäude, die Landschaft in der sie erbaut wurden und wie sie heute genutzt werden.
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[art_4] Brasil: Rauschende Ballopern
Wenn die Sonne hinter den Bergen der Serra do Mar verschwindet, den Strand in dämmriges Grau und Gelb gehüllt zurücklässt, der vom Meer kommende Wind die Schwüle des Tages hinwegfegt und die letzten Sonnenanbeter den Strand verlassen haben, treten sie in Aktion, laufen ein in die zuschauerfreie Naturarena aus Sand, um ein abendliches Ritual zu vollziehen: der letzte Kick des Tages, eine Partie Strandfußball in der Dämmerung, ohne Schuhe und Hemd, ein paar Holzstäbe zu Toren zusammenimprovisiert. Weit weg von dem organisierten Wahnsinn des Big Business Futebol, das auch hier in Brasilien seine Kapriolen schlägt. Im Land des fünfmaligen Weltmeisters gibt es zurzeit in Sachen Fußball mehr verwirrendes als sonst was zu berichten.
Gegen den Präsidenten des Clubs und den Mannschaftsarzt soll jetzt Anzeige erhoben werden, da sie angeblich von den Herzproblemen des 30-jährigen wussten und ihn trotzdem spielen ließen. Außerdem sollen dem Club, der aktuell den vierten Platz belegt und noch Aussichten hat, Meister zu werden oder sich zumindest für die Copa Libertadores zu qualifizieren, all die Punkte abgezogen werden, die er mit Hilfe des eigentlich nicht spieltauglichen Serginho gewonnen hat. Die 24 Punkte Abzug würden den Club auf den 14. Platz abrutschen lassen, in die Abstieg gefährdete Tabellenzone. Freuen tun sich die hinter São Caetano platzierten Clubs wie Palmeiras und Goiás, die plötzlich wieder eine Chance wittern, doch noch den dritten Platz und damit die Qualifikation für die Libertadores zu erreichen. Gerade war dieser Schock ein wenig abgeklungen, als die Mutter von Santos Superstar Robinho während eines Churrascos aus einem Restaurant der Baixada Santista entführt wurde. Noch während man um sie bangte und auf ihre Freilassung hoffte, meldeten die Agenturen plötzlich, dass Robinho für 12 Millionen Euro einen 5-Jahres-Vertrag mit Real Madrid abgeschlossen haben soll. Mit der offiziellen Verkündung des Wechsels wollte er jedoch warten, bis seine Mutter wieder auf freiem Fuß sei, verkündete die Nachrichtensprecherin ganz inoffiziell im brasilianischen Fernsehen. Ob die Entführer aufgrund dieser Entwicklung ihre Lösegeldforderungen nach oben korrigiert haben, wurde nicht gemeldet. Robinho beeilte sich, den angeblichen Wechsel als Falschmeldung eines spanischen Sportmagazins darzustellen. Sportlich verlief das Jahr für die brasilianischen Teams eher bescheiden. In der Copa Libertadores kam man nicht allzu weit, und in der Liga sind einige der traditionsreichsten und zuschauerträchtigsten Vereine vom Abstieg in die zweite Division bedroht: Grêmio, Atlético Minas Gerais, Flamengo, Botafogo und sogar Vasco da Gama schweben in höchster Gefahr. Und auch die Nationalmannschaft, gespickt mit den Stars aus Europas Spitzenclubs, musste im letzten Spiel des Jahres eine empfindliche Niederlage in Ekuador hinnehmen. Allerdings ist das Team 18 Monate vor Beginn der Copa 2006 in Deutschland schon so gut wie qualifiziert. Der Star der Stunde ist Ronaldinho Gaúcho, der mit Barcelona den wohl zurzeit besten Fußball überhaupt spielt. Seinen Nationalmannschaftskollegen von Real Madrid und dem AC Mailand scheint hingegen im Moment nicht viel zu gelingen. In den Schlagzeilen steht vor allem Ronaldo, der vor drei Monaten seine Hochzeit mit MTV-Moderatorin Daniela Cicarelli für Anfang Januar bekannt gab, den Termin seitdem aber schon zweimal verschoben hat. Gerüchten zufolge hat den Superstar der Mut verlassen und so steht Ronaldos Handy angeblich nicht mehr still. Daniela soll ständig anrufen, um zu wissen, wo sich der zukünftige Gatte gerade aufhält. Ob in der Kabine unmittelbar vor dem Spiel oder noch beim Verlassen des Rasens direkt nach Abpfiff Ronaldo hat keine Ruhe mehr. So sehr in Manndeckung wurde er wohl noch nie genommen, witzeln die Sportreporter. Mal sehen, so unkt man, wie lange er sich das noch gefallen lässt. Dabei wurden Daniela und Ronaldo vor ein paar Tagen erst in Rom beim Kauf eines Hochzeitskleides gesehen. Danielas Gesicht wirkte dabei ungewöhnlich verquollen.
Für eine richtige Seifenoper sorgten die Verantwortlichen der Corinthians São Paulo, dem zweifachen Weltpokalgewinner. Der angeschlagene Club suchte seit geraumer Zeit nach einem finanzkräftigen Partner und hat ihn allem Anschein nach in dem Iraner Kia Joorabchian gefunden, dem Chef der Gruppe MSI - Media Sports Investments. Diese hat sich bereit erklärt, dem Club 35 Millionen US-Dollar als Soforthilfe zur Verfügung zu stellen. Dafür hat MSI in den nächsten zehn Jahren im Club das Sagen und kassiert 80% der Gewinne. In einer vollkommen konfusen Sitzung, in der die Polizei mehrmals einschreiten musste, um furiose Fans aus dem Verkehr zu ziehen, wurde jetzt die Zusammenarbeit beschlossen. Zumindest behaupten dies die Befürworter. Die Gegner des Deals hingegen beharren darauf, dass die angebliche Abstimmung über die Partnerschaft lediglich die Abstimmung darüber war, in welchem Modus man abstimmen solle, und will nun vor Gericht ziehen. Am Strand ist es fast vollkommen dunkel geworden. Wie man bei dieser Lichtknappheit den Ball überhaupt noch spielen kann, bleibt das Geheimnis der barfüßigen Ballkünstler. Leichtfüßig springen sie der widerspenstigen Lederkugel hinterher, die in hohem Bogen hinaus auf die Wellen fliegt. Dort tanzt sie im zarten Licht des Mondscheins auf und ab. Zur gleichen Zeit versenkt Ronaldo sein Handy im fernen Madrid in der Toilette, betätigt die Spülung und erinnert sich sehnsüchtig an die Zeit zurück, in der Fußball einfach bloß ein Spiel war. Brandaktuell: 1) Corinthians São Paulo hat zusammen mit MSI bereits zugeschlagen und den argentinischen Angreifer Carlos Tevez fuer 22 Millionen Dollar von Boca Juniors Buenos Aires geholt. 2) São Caetano drohen jetzt schon wegen des Todes von Serginho 180 Punkte Abzug und damit der direkte Abstieg in die zweite Liga. Der brasilianische Sportgerichtshof will jedes der 30 Spiele, die Serginho in dieser Saison im Campeonato Brasileiro bestritten hat, mit 6 Punkten Abzug werten. Text + Fotos: Thomas Milz |
[kol_4] Lauschrausch: Women vs. Né Ladeiras
Putumayo Women of Latin America Exil 5460-2 Die Stimmen der Frauen zählen (zu) wenig in der Politik Lateinamerikas, in der Musik sind sie jedoch stark vertreten. Und dort wenden sie sich auch immer mehr politischen Themen zu. Das dokumentiert zum Teil die Compilation Women of Latin America aus dem Hause Putumayo, nach Latinas (2000) die zweite ihrer Art.
Die Lebenslust kommt aber nach wie vor nicht zu kurz, dafür sorgen u.a. die drei Brasilianerinnen Belô Velloso, Mônica Salmaso und Adriana Calcanhotto. Né Ladeiras Da Minha Voz Zona Musica/galileo mc
Traditionelle Instrumente in De Ninar sogar eine Drehleier - stehen gleich berechtigt neben elektronischen, rockige Stücke (Deusa Mulata) neben vom Fado beeinflussten Balladen (Memorias Antigas), und auf ein geradezu tanzbares Stück (Flecha) folgt ein nur vom Klavier begleiteter, trauriger Gesang (A Mulher de Granito Verde). In Sereia schließlich werden ein Fadogesang und eine Dajavan-Melodie kombiniert. Das gesamte Werk ist eine spannende Mixtur und hat einen Platz weit oben in der ewigen Weltmusikbestenliste verdient.
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[kol_2] hopfiges: Schöpfungsgeschichte DAMM: Estrella, Bock, Voll (Spanien)
Die Welt bestand einst aus schwarzem Wasser. Dann erwachte der Eine nach 13 Ewigkeiten des traumlosen Schlafes und formte das Herz des Himmels. Dieses verschlief die nächsten 7 Ewigkeiten, hatte aber in dieser Zeit all die Fähigkeiten, über die der Eine verfügte, in sich aufgesogen. Als es durch einen kraftvollen Samenregen des Einen, der auf es hernieder prasselte, aufwachte, war die Welt fortan zweidimensional, eine Scheibe aus Unterwelt und Himmel bestehend. Das Herz des Himmels strotzte nur so vor Tatendrang und gebar dem Einen Zwillinge, zwei Jungs. Diese Zwillinge galten allerorts als Inbegriff des Guten, unschuldig und frei jedes üblen Gedankens, die die meiste Zeit mit ihrem geliebten Ballspiel verbrachten. Das vom Springen des Balles verursachte dumpfe Pochen missfiel jedoch den Herrschern der Unterwelt. Und so brachte den Zwillingen eine Stippvisite bei den Hütern des schwarzen Wassers den Tod. Die Unterweltregenten zerteilten ihre Körper, vergruben alle Einzelteile bis auf den Kopf eines der beiden, den sie auf einen Pfahl aufspießten und ihn zur Schau stellten. Die Tochter eines der finsteren Götter, von grenzenloser Neugier getrieben, kam, den Kopf des unschuldigen Jünglings zu begutachten. Kaum aber, dass sie ihn von allen Seiten betrachtet hatte, spuckte ihr dieser auf die Füße, woraufhin sie schwanger wurde. Der Schande wegen vertrieben, begab sie sich auf die Suche nach der Mutter des Vaters ihres ungeborenen Kindes. Diese, das Herz des Himmels, stellte sie aus Mitleid als Muchacha (Haushälterin) ein. Dann, als die Zeit gekommen war, gebar auch das Mädchen prächtige Zwillinge, die wie ihr Vater und Onkel ebenfalls Zeugen des Guten waren, aber auch das dunkle Blut ihrer Mutter aus der Unterwelt in ihren Adern trugen. Als sie zur Erkundung einen Gang zu den Herrschern der schwarzen Wasser unternahmen, begegneten sie diesen, die aus gleichem Grunde wie zuvor ihren Vorfahren des Lebens trachteten, mit einem Trick: Sie zerteilten ihre eigenen Körper in Stücke und setzten sie dann wieder zusammen. Dies beeindruckte die Hüter der Unterwelt und sie baten die Zwillinge darum, dieses Spiel auch mit ihnen zu spielen. Doch einmal in Stücke zerteilt und unfähig aus eigener Anstrengung heraus wieder zusammen zu finden, mussten sie den Zwillingen das Versprechen geben, in Zukunft keinen Groll mehr zu hegen gegen die Himmelsbewohner und den Platz preiszugeben, an dem sie Vater und Onkel vergraben hielten. An diesem Platz ließen die Zwillinge zu Ehren ihrer Ahnen einen Tempel errichten. Doch kaum dass der Tempel fertig gestellt war, sprießte der Lebensbaum und schoss empor, zwang die Unterwelt mit seinen Wurzeln in die Tiefe, hob denn Himmel mit seinem Hopfen gespickten Geäst empor und schuf mit seinem Stamm die dritte Dimension, die Erde. Das Herz des Himmels war in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen und hatte einen neuen Gott das Licht der Welt erblicken lassen: Die 7-Faltigkeit, eine Gottheit, die sieben Persönlichkeiten in sich trug. Der Gott der Sieben arbeitete hart mit all seinen Charakteren an der Idee, die Zwischenwelt mit Menschen und Pflanzen zu beleben. Es kostete ihn eine Ewigkeit, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, da die Sieben nur bei Eintracht zur Handlung fähig waren.
Doch die Steinmenschen besaßen als herausragendes Merkmal eine unbeschreibliche Dummheit, die es ihnen zwar ermöglichte, aus den göttlichen Kräutern unter Zugabe von Wasser Bier zu brauen, aber jegliche Fähigkeit zur Reflektion über ihre Herkunft aussparte. Dieser Zustand verstärkte sich dadurch, dass die Steinmenschen es schon bald heraus hatten, das Bier, das sie Voll DAMM nannten, mit 7,2% Alkoholanteil herzustellen und von nun an viel zu dicht waren, dieses den Göttern zu Ehren mit ihnen zu teilen. Das Treiben auf Erden wurde der Einheit der 7 Götter bald zu bunt und sie ersetzte den Steinmenschen durch den Holzmenschen. Doch auch diese Materialwahl erwies sich als Fehlgriff. Die Holzmenschen besaßen den gleichen Anteil wie die Steinmenschen, jedoch nicht an Dummheit sondern an Schlauheit. Sie verfügten über das dritte Auge, mit dem sie in die Ferne bis in andere Dimensionen sehen konnten. Sie erkannten, dass es die Götter durstete und diese im Falle der Nichtteilung des auf Erden gewonnenen Bieres ohne zuhttp://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00009OWJA/caimandeuml;ren.
Abermals traten die sieben Charaktere zusammen und beschlossen einen neuen Versuch zu starten und die Zwischendimension mit Maismenschen anzureichern. Und dieses Mal hatten sie Erfolg. Die Maismenschen erkannten, dass es die Götter waren, denen sie ihr Dasein verdankten.
Dieses reduzierten sie bei gleich bleibendem Anteil von Alkohol und so war das erste ESTRELLA gebraut, hell wie der beginnende Tag, vollmundig und abgerundet, dafür süffig. Im Laufe der Evolution vermehrten sich die Maismenschen so sehr, dass die Holzmenschen und mit ihnen die Schwarzbiertrinker bis auf winzige homogene Ortschaften fast völlig von der Erde verschwanden. Bewertung: Die in Barcelona ansässige Brauerei DAMM hat in ihrem Sortiment eine Reihe hervorragender Biere, von denen sich keines hinter einem anderen spanischen Bier verstecken müsste. Auch, wenn der gemeine deutsche Urlauber auf San Miguel schwört, sind das leichte und enorm belebende QUIBECA, das im dezenten, runden Abgang weltweit seines gleichen suchende ESTRELLA, das in Schaumbildung und dunklem Farbton überzeugende Bock DAMM sowie das schwere, zum maßvollen Konsum anhaltende Voll DAMM des caimans bedingungslose Favoriten unter den spanischen Bieren. ESTRELLA (Skala: 1-4 caimanes):
Voll DAMM:
Bock DAMM (Schwarzbier):
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[kol_3] Brasilien: Tupi or not Tupi - Teil 3 Historischer Hintergrund der Verbreitung der Indianismen In ganz Brasilien trifft man auf Indianismen für geographische Bezeichnungen. Ob diese Orte jedoch in der heute anzutreffenden Gesamtheit originär von den Índios so benannt wurden, ist schwer zu beurteilen. Tupinambá, also die Urform des Tupi, wurde mit den bandeirantes (Sklavenjäger, Gold- und Diamantensucher, "Eroberern des Landesinneren) und durch die Jesuitenpadres und ihren Missionen in alle Regionen Brasiliens exportiert, also auch in Gegenden, in denen ursprünglich andere Índio-Sprachen gesprochen wurden. Die bandeirantes, in der Mehrzahl mamelucos (Mischlinge), die oftmals jahrelang durch die Weiten Brasiliens zogen und dabei gefangene Indianer mit sich nahmen, sprachen praktisch nur Tupi.
Da sich die bandeirantes entlang der großen schiffbaren Flüsse und passierbarer Gebirgsübergänge bewegten, trifft man dort auf Bezeichnungen in tupi antigo, also Tupinambá. So wurde der Fluss Anhemby (rio das perdizes = Fluss der Rebhühner) in São Paulo von den bandeirantes in Tietê (rio verdadeiro = navegável = schiffbar) umbenannt. Dementsprechend auch die Bezeichnung Paraíba (rio impraticável = ungeeigneter Fluss). Auf diese Weise haben in unzugänglichen Gebieten des Nordostens, die von den bandeirantes nicht durchzogen wurden und den Indianern als Rückzugsorte dienten, Ortsbezeichnungen in anderen Indianersprachen wie z.B. in cariri überlebt. Regionale Verbreitung Schon ein erster Blick auf die Karte Brasiliens zeigt, dass die Indianismen sich auf das gesamte brasilianische Staatsgebiet verteilen. Flüsse (Solimões, Tocantins, Ipiranga, Araguaia, Iguaçu, Jaguaribe, Paraguai, Uruguay), Gebirge (Maracaju), Wasserfälle (Iguaçu), Seen, Inseln (Marajó, Paqueta, Bananal, Tinharé, Itaparica), Täler und Berge (Roraima, Tabatinga) tragen indianische Bezeichnungen. Die Mapa Brasil 1998 verzeichnet für Gesamtbrasilien 5266 Städte mit mehr als 2000 Einwohnern. Von diesen Städten sind 30,8 % nach Indianismen benannt.
Ein Blick auf die Namensgebung brasilianischer Bundesstaaten ergibt folgendes Bild: Norden:
Nordenosten:
Zentral-Westen:
Süden:
Indianische Ortsnamen in Brasilien: [nur online]
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[kol_4] Pancho: Mango Twist
Für den Mango Twist schält man eine unreife Mango, spannt sie in ein Drehgewinde und führt dann ein Messer, das meist fest installiert ist und zum Mechanismus gehört, sachte ins grüne Fleisch ein, während sich die Mango um die eigene Achse dreht. Im Idealfall emtsteht so aus einer Mano ein langer Mangostreifen, der sich in eine Tüte (Frühstücksbeutel) abspult. Geschmackliche Einbußen entstehen durch einen Abriss aber nicht, er kratzt eher an der Ehre des Mangoschälers. Dann gibt man je nach Gusto Salz, Chilisoße oder -pulver, Alguashte (gemahlene Kürbiskerne), Limettensaft und Salsa Perring (Worchester Sauce) dazu, vermischt die Mango mit den Gewürzen und ißt sie aus der Tüte.
Während der Mango Twist vorallem in El Salvador praktiziert wird, schneidet man die grüne Mango in anderen Ländern Lateinamerikas einfach in Stücke. In Guatemala werden sie als Salat in einer Schüssel serviert. Man kann die kleinen Mangos auch einlegen. Dafür werden sie geschält und in ein großes Gefäß mit Salz und Limettensaft getan und müssen dann mindestens 24 Stunden ziehen. Aber Vorsicht mit dem Kern: Den Kern nicht zerbeissen sondern im ganzen entfernen, da dieser bei grünen Mangos noch weich ist und sehr bitter schmeckt. Text + Fotos: Camila Uzquiano |