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[kol_1] Pancho: Schwarz deftige Schönheiten
 
Die schwarze Bohne ist das verbindende Moment Lateinamerikas. Ob im Gallo Pinto Costa Ricas, beim Papillon Criollo Venezuelas, der Sopa de Frijoles Mexikos oder der Feijoada Brasileira – auf sie ist Verlass. Egal wann, wo und wie, schwarze Bohnen sind fester Bestandteil einer jeden Latino-Küche.



Die Liebe zur Bohne traf mich ins schwarze Herz an meinem ersten Tag als Austauschschüler in Guatemala. Frijolítos frítos nannten sie das nicht uneingeschränkt ansehnlich, schwarz gerollte Etwas auf dem Frühstückstisch. Doch von all den neuen Eindrücken – Tortillitas, Chirmol, Papaya con Limón... – trafen mich die Frijoles Negros am Nachhaltigsten. Von der Bohnen-Rolle schnitt meine Gastschwester eine zwei Zentimeter dicke Scheibe herunter und strich sie aufs Brot oder in die Tortilla und begoss sie mit allerhand scharfen Sößchen auf Koriander-Tomaten-Chili Basis. Ich biss ab und an.



Zurück in Deutschland war die Enttäuschung unvorstellbar. Dicke Bohnen: ja, aber weiß. Schnitt-Bohnen: ja, aber grün. Das wars. Mehr gaben die Supermärkte nicht her. Also rollte der private Import. Zu jeder mitgebrachten Flasche Rum aus Mittelamerika gehörte unweigerlich auch ein Sack schwarzer Bohnen.

Die Asien-Läden waren die ersten dann, die schwarze Bohnen hierzulande anboten. Und dann tat sich ein Vierteljahrhundert nur sehr wenig: Hier und da eröffnete in den Metropolen ein Latino-Kiosk und bot Bohnen aller Art feil. Ein erster echter Durchbruch der schwarzen deftigen Schönheit ging einher mit dem Einzug trinkbarer Rumsorten in die Regale von Getränkehändlern und sogar einiger Supermarktketten gegen Ende des letzten Jahrzehnts. Und so muss ich heuer für meinen täglichen Bedarf nur noch zum Markt um die Ecke.



In fünf Minuten schwarz deftig schöner Hochgenuss:
Die Bohnen in der Dose sind bereits vorgekocht. Sie müssen nur noch aufgewärmt werden. Dazu brat ich kurz aber heftig Speck in Würfel geschnitten und gebe Zwiebeln, ebenfalls gewürfelt, Knoblauch gepresst und Chilischoten dazu, bis die Zwiebeln glasig sind. Die diversen Mengen nach Gusto. Dann die schwarz deftigen Schönheiten unterrühren, aufkochen und fertig. Anrichten und abrunden mit einem ordentlichen Schuss Essig.

Text: Dirk Klaiber

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