ed 05/2008 : caiman.de

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[art_3] Mosambik: Praia da Barra, Inhambane - der perfekt Strand

Von Maputo aus fahren wir ab dem Backpacker Hostel The Base in einem Kleinbus nach Inhambane. Es ist zwar geringfügig teurer sich am Hotel abholen zu lassen, aber es besteht Sitzplatz- und Mitnahmegarantie. Und es wird der Bus mit dem meisten Platz pro Passagier für den Rest unserer Reise durch Mosambik (Mozambique, Moçambique) sein. Nach sieben Stunden Fahrt erreichen wir die Kleinstadt Inhambane, die vom Bürgerkrieg weitestgehend verschont wurde und sich zurzeit anschickt, sich zu einem Musterstädtchen zu mausern. Viele der Kolonialbauten - hierzu zählen alle Bauten, die unter der Fremdherrschaft der Portugiesen zwischen dem frühen 16. Jahrhundert und 1975 errichtet wurden - sind bereits wieder in Takt oder werden gerade hergerichtet.

Inhambane Hafen [zoom]
Inhambane Kathedrale [zoom]

Nach kurzem Aufenthalt fährt unser Bus weiter nach Tofo. Der Strand von Tofo war bekannt dafür, Domizil reicher Mosambikaner und Südafrikaner zu sein, heute beherbergt die schöne Bucht ein paar Posadas für Rucksacktouristen, die meist als Entwicklungshelfer in Mosambik arbeiten. "Echte" Traveler, die das südliche Afrika bereisen und dabei Mosambik einbeziehen, trifft man kaum. Mosambiks Tourismusindustrie ist nahezu zu 100 Prozent auf die Nachbarn aus Südafrika ausgerichtet, die in den Ferienzeiten die Strände des Südens bis hoch zum Bazarruto-Archipel bereisen.

In Tofo steigen wir um in den Jeep und erreichen, nachdem wir an einer Tankstelle Bargeld eingekauft haben - man bezahlt mit Visakarte und Unterschrift und erhält dafür mosambikanische Meticais -, das Barra Reef. Dort beziehen wir eine Strandhütte aus Holz, ausgerichtet für bis zu sechs Personen mit Gasherd, Kühlschrank, Eisschrank und fließend Warmwasser.

Casitas 8 + 9 Barra Reef Resort [zoom]
Feuerstelle mit Arbeitsplatte [zoom]

Ein Balkon, der zum separierten oberen Bereich gehört, spendet der Porch, die in den feinen Sand des Palmenstrandes hinausführt, Schatten. Begrenzt wir der zementierte Bereich durch eine Grill-, Feuerstelle, die für die nächsten Tage zum zentralen Punkt der Nachmittage bzw. Abende avanciert.

Unsere einzigen Besucher sind Fischer, die ihren Fang des Tages in Form von Fischen, wie Barracuda, Zander oder Thunfisch, oder Krustentieren wie Krabben, Langostinos oder Langusten anbieten und zwei Schwestern, die uns mit Avocado, Piri-Piri (Chili), Knoblauch, Limone, Papaya und Ananas versorgen.

Blick von Makolo Bay Bar [zoom]
Barracuda-Fischer, Guard Barra Reef [zoom]

Tagsüber verköstigen wir uns meist auswärts in einem der beiden Restaurants bzw. Bars am Strand. Das eine gehört zum Barra Reef und bietet einen Blick über die weite Bucht, das zweite zum Makolo Bay. Letzteres liegt auf Höhe der Netzfischer, die in Zusammenarbeit mit zwei Dhaus - Holzboote mit einem Mast, der vertikal wie horizontal ausgerichtet werde kann - vom Strand aus fischen. Die Netzte hängen an zwei bis zu hundert Metern langen Seilen, an denen jeweils fünf bis acht Männer die Fische an den Strand befördern.

Auf diesen Moment warten die Frauen, die sich im Schatten der Bäume in den Dünen aufgehalten haben. Sie eilen herbei und es entsteht eine geschäftige Marktsituation. Nach Abschluss der Geschäfte wird der Fisch in Körben abtransportiert, die die Frauen auf den Köpfen balancieren. An der Bar des Makolo Bay kommen wir an keinem Tag vorbei ohne uns nach dem morgendlichen Strandspaziergang mit Cocktail da Camarão und Weißwein zu verwöhnen.

Markt [zoom]
Netzfischer [zoom]

Abgesehen von dem feinen Sand, der mit einer hauchdünnen Salzkruste überzogen ist und betörend schöne Knirschlaute von sich gibt, wenn man ihn begeht und dem glasklaren Wasser des Indischen Ozeans besticht der Strand durch seine Wannenbildung. Je nach Gezeitenstand formen Sandbänke flache oder etwas tiefere Becken, die als natürliche Pools dem Wohlbefinden zu Höhenflügen verhelfen. Ein beliebtes Spiel ist es etwa, sich von einer Welle 30-40 Meter zum Strand tragen zu lassen, auf die Sandbank aufzulaufen, auf allen Vieren robbend die wenigen Zwischenmeter zu überwinden und sich dann sanft in eines der Becken gleiten zu lassen.

Planschbecken I [zoom]
Planschbecken II [zoom]

Spielen macht durstig und so statten wir der Wirtin der Bar des Barra Reef einen kurzen Besuch ab, um uns mit Getränken einzudecken. Danach auf der Terrasse erfrischen wir uns mit Savanna (Cider) oder 2 M (Bier), während Sonne und Meersalz auf der Haut dem Bauch signalisieren: Meeresfrüchte. Das Feuer ist entfacht und die Nacht bricht herein. Kurz nach 18 Uhr besteht der Himmel nur noch aus Sternen.

Text + Fotos: Dirk Klaiber

Unterkunft in Barra
Barra Reef, Beste Lage haben die Casitas 7, 8, 9. Mit Tauchbasis, die auch Schnorcheln mit Walhaien anbietet. www.barrareefresort.co.za, bookings@barrareefresort.co.za, Telefon Oris (00258) 824118388

Barra Reef Tauchbasis [zoom]
Terrasse Barra Reef Restaurant [zoom]

Makolo Bay, www.makolobay.com, makolobaybeach@hotmail.com, Telefon Ronelle (00258) 825693691

Terrasse Makolo Bay Bar [zoom]
Blick von Makolo Bay Bar [zoom]

Beide Camps stehen unter sehr netter südafrikanischer Leitung und bestechen durch ihre Lage. Kartenzahlung funktioniert noch (April 2008) nicht.

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