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[art_4] Brasilien: Willkommen im Dünenparadies (Fotogalerie)
Natal und die WM 2014
Dünen sind in Natal angesagt. Die Stadt im Nordosten Brasiliens galt lange als Verlierer der WM-Vorbereitung, das Stadion, das natürlich "Arena das Dunas" heißt, werde nicht fertig, hieß es, die FIFA stand bereits bereit, um der Stadt an der Atlantikküste die WM wieder wegzunehmen.
Doch dann die Überraschung: Natal hat die anderen fünf Stadien, die erst nach dem ConFedCup im Juli 2013 fertig gestellt werden sollten, überholt. Seit dem 22. Januar ist alles startklar, das Schmuckkästchen ist vollendet.
In unregelmäßigen Wellen zieht sich das Dach über die 42.000 Menschen fassende Arena, das vielleicht schönste Stadion ganz Brasiliens. Stolz ist man in Natal darauf, auch wenn man "nur eine kleine Fußballtradition" habe, wie aus dem lokalen WM-Komitee zu hören ist.
Zweitligagekicke wird nach den vier WM-Spielen angesagt sein, vielleicht auch mal ein internationaler Show-Star, der sich hier den Fans stellen wird. Ein Shopping-Center soll auch noch gebaut werden, Pläne hat man viele für die Raumnutzung.
Natal lebt und stirbt mit dem Tourismus. Weniger dem internationalen... dafür lieben die Südbrasilianer die Ganzjahressonne bei leichter Meeresbrise. Das Meer ist hier ganzjährig auf Badewannentemperatur, Surfer tummeln sich im türkisfarbenen Nass. Entlang der Ponta Negra, Natals Badestrand, werden Kids auf aufblasbaren Plastikbananen durch die Wellen gezogen. "Keine Haie", da hat man gegenüber dem 300 Kilometer südlich gelegenen Recife deutliche Vorteile.
Und die Dünen? Die bekannteste, "Morro do careca" (Glatzkopfberg) genannt, galt früher als Rodlerparadies für die Kids, die den Hang hinunter bis ins Meer glitten. Doch seit einigen Jahren ist der Spaß vorbei, der Hang seitdem gesperrt um die anfällige Vegetation zu schonen. Wen es trotzdem nach einer Sandtour lechzt, der kann mit Strandbuggys außerhalb der Stadt durch die endlosen Dünentäler bretzeln.
Vom Verlierer zum Sieger Natal könnte zu den Gewinnern der WM in Brasilien gehören. Nicht schlecht für eine kleine Stadt, die man bisher eher belächelte. Nun wird spekuliert, dass Natal sogar ein paar zusätzliche WM-Spiele zugesprochen bekommt. Da das südbrasilianische Curitiba auf der Kippe steht, man dort trotz germanischer Planungstradition das Stadion nicht fertig zu bekommen scheint, könnte die FIFA Natal als Ersatzspielort benennen. Und vom Loser zum heimlichen Sieger ist es oft nicht weit, wie man in Natal mittlerweile weiß.
Text + Fotos: Thomas Milz
[druckversion ed 02/2014] / [druckversion artikel] / [archiv: brasilien] |
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