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[kol_2] Grenzfall: Die Umrundung des Huayhuash
Das beste Trekking in Südamerika?
 
Zahlreiche Wanderfreunde wählen Peru aufgrund seiner vielfältigen Trekkingoptionen als Reiseziel. Eine der weniger bekannten aber umso lohnenswerteren Touren ist die Umrundung der Gebirgskette Huayhuash circa 360 Kilometer nördlich von Lima.


Geht es um Trekking in Peru fallen meist die Begriffe „Inka Trail“, „Huaraz“ und „Cordillera Blanca“. Eine bisher weniger bekannte Option, die allerdings von hartgesottenen Wanderfreunden bereits das Prädikat „Bestes Trekking in Südamerika“ verliehen bekommen hat, ist die Umrundung der Gebirgskette Huayhuash, Quechua für „Ort des eisigen Windes“. Die tropische Kordillere ist wild zerklüftet und besticht durch eine Landschaft reich an einzigartigen Bergformationen mit mehreren Sechstausendern, tiefblauen Lagunen und endlos weiten Tälern. Nicht ohne Grund wird Huayhuash auch die „kleine schöne Schwester“ der Cordillera Blanca bezeichnet.

Durch die klare, dünne Luft wirkt es als ragten die Berggipfel direkt in den Himmel, und aufgrund des nahegelegenen Äquators ist die Schneefallgrenze sehr niedrig. Auf nur wenigen Trekkingrouten kann man den schneebedeckten Gipfeln der imposanten Berge so nahe kommen wie hier. Außerhalb des Himalayas gibt es kaum eine Bergregion mit einer derart hohen Dichte an Fünfund Sechstausendern.


Trotz der Schönheit der Gebirgskette sind in dieser Gegend noch immer recht wenige Wanderer unterwegs. Fast täglich gilt es während dem Trekking, das je nach Kondition in acht bis 14 Tagen bewältigt werden kann, mindestens einen Pass zu überwinden. Die Landschaft wechselt hier gewissermassen stündlich von schroffen Felsen zu sanften Grassteppen, von grauen Bergmassiven zu weißen Gletschern, von grünen Tälern zu blauen Bergseen. Diese Vielfalt zieht sich auch durch die Campingplätze, die für die Nachtruhe zur Verfügung stehen. Ob direkt neben einer Lamaherde, im Schatten eines schneebedeckten Mehrtausenders oder am Ufer einer türkisfarbenen Lagune, es gibt kaum eine schönere Kulisse für sanfte Träume. Und eines haben alle Zeltlager gemeinsam: Über dem Nachtlager funkelt der Sternenhimmel.

Da sich ein großer Teil der Wanderung auf über 4000 Metern abspielt ist es wichtig, sich vorab gut zu akklimatisieren und beispielsweise einige Tage in der nahegelegenen Stadt Huaraz zu verbringen. Die Höhe birgt die größte Herausforderung.

Eine gute Kondition ist Grundvoraussetzung für das anspruchsvolle Trekking, und es empfiehlt sich, eine geführte Tour zu buchen. Die Guides kennen das Terrain wie ihre Westentasche und kümmern sich um die Campingausrüstung und Verpflegung für die gesamte Dauer der Wanderung. Auch ist es möglich, das eigene Gepäck ab und an einem der Packtiere abzugeben, um einmal ohne Last gehen zu können.

Text und Fotos: PROMPERÚ

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